Sondersitzung des Bezirksausschusses:Zwang zum Bauen nicht durchsetzbar

Bezirksausschuss will nun Hygiene im "Döner-Haus" prüfen lassen

Es ist ziemliche Ernüchterung eingekehrt nach der Sondersitzung des Bezirksausschusses (BA) zu privatem Leerstand im Westend. Auch die Verwaltung, so das Fazit der Veranstaltung, kann den Eigentümer des "Döner-Hauses" an der Schwanthalerstraße 119 nicht zwingen, seine Baugenehmigung endlich umzusetzen. Und der BA sei allmählich am Ende seiner Möglichkeiten angelangt, seufzte Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne). Einen Versuch will das Gremium aber doch noch machen: Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) soll das Haus in Augenschein nehmen, wegen möglicher Gesundheitsgefährdung durch den Kot der Tauben, die dort ein- und ausfliegen, und durch Ratten. Zwar hat das RGU wissen lassen, in den vergangenen Jahren hätten sich "keine Anhaltspunkte für Rattenbefall" ergeben. "Aber was interessiert, wie es vor drei oder fünf Jahren war", kommentierte Florian Kraus (Grüne). Holger Henkel (SPD) erinnerte außerdem noch einmal an den Tipp eines Anwalts in der Sondersitzung für Nachbarn, die befürchten, Ungeziefer oder auch der Hausschwamm könnten aus dem seit Jahren leer stehenden Gebäude zu ihnen überspringen. Als direkt Betroffene könnten sie eine Privatklage auf Unterlassung einreichen - und damit sogar Einsicht ins Grundbuchamt erhalten. Der BA, der gerne mit dem ihm unbekannten Eigentümer sprechen würde, hat dieses Recht auf Einsicht nicht.

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