Solln:Standort-Debatten und Kostenfragen

Wertstoff-Container beschäftigen die Sollner Stadtviertelvertreter

Mal stehen sie dem Verkehr im Weg, mal werden sie als Müllhalden missbraucht - viele Wertstoff-Container entwickeln sich mit der Zeit zum Fluch fürs Stadtviertel. Im Münchner Südwesten scheinen die Sammelbehälter besonders häufig Verdruss auszulösen. Der Bezirksausschuss (BA) 19 jedenfalls tagt kaum jemals, ohne dass dieses Thema unter negativen Vorzeichen zur Sprache käme. Zuletzt ging es um die Prüfung zweier neuer Containerstandorte in der Gulbranssonstraße sowie an der Ecke Herterich-/Springerstraße in Solln.

Die Idee, eine Abfallsammelstelle in der unübersichtlichen Gulbranssonstraße zu platzieren, war rasch wieder vom Tisch. Zwar wäre sie für die Anwohner eine bequeme, weil nahe Lösung gewesen. Doch würden die Container, die Platz nur auf der Verkehrsfläche hätten, zur Gefahr für Bus- und Autofahrer. "Die Dinger auf der Straße aufzustellen, wäre eine Dummheit", kommentierte CSU-Fraktionssprecher Reinhold Wirthl. "Da kann man ja warten, bis einer reindonnert." Auch nach Auffassung der Polizei entstünde eine Verkehrsbehinderung. Für die BA-Mehrheit war die Frage damit erledigt. Anders wurde die Situation an der Ecke Herterich-/Springerstraße bewertet. Dort ist die Fahrbahn deutlich breiter, und der Bus verkehrt nur in einer Richtung. Deshalb stimmt der BA diesem Container-Standort zu.

An zehn Stellen im Stadtgebiet hat man den Ausweg aus der Standort-Misere schon gesucht, indem Wertstoff-Container unterirdisch angelegt wurden. Ein entsprechender Antrag für einen Standort an der Forstenrieder Allee jedoch wurde auch mit dem Hinweis auf die exorbitant hohen Kosten abgelehnt - sie liegen mit 50 000 Euro zehnmal höher als herkömmliche Inseln zur Abfallbeseitigung.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: