Siedlung Ludwigsfeld:Letzte Hoffnung Stadt

Nach den Untersuchungen für einen Erinnerungs- und Dokumentationsort in der Siedlung Ludwigsfeld wird auch die Frage wieder virulent, was aus dem historischen Gebäudekomplex an der Granatstraße in Zukunft wird. Anders als von vielen erwartet, argumentieren die Wissenschaftler der Studie nicht dafür, dort ein groß angelegtes Dokumentationszentrum einzurichten. Der Studie zufolge ist das zu teuer und aufwendig. Die hohen Kosten für Sanierung, Bau und Betrieb in den Räumen der ehemaligen Baracke würden in keinem Verhältnis stehen zu dem Potenzial, was an Besuchergruppen zu erwarten sei. Auch sei fraglich, wer die Räume betreut und wer die Trägerschaft übernimmt. Stattdessen schlägt die Studie drei Varianten unter freiem Himmel vor.

Was also wird mit dem Komplex? In etwa zwei Jahren soll der TSV Ludwigsfeld aus der Baracke ausziehen. Allerspätestens dann wird sich die Frage stellen, ob es eine nachfolgende Nutzung gibt oder die Gebäude noch weiter verwahrlosen. Eine Variante für einen Erinnerungsort sieht vor, die Baracke zumindest zu sanieren und für Führungen zu nutzen. Stadtteilpolitiker Klaus Mai (SPD) will in den kommenden Wochen per Antrag die Stadt auffordern, die Baracke zu erwerben, zu sanieren und sie für eine kulturelle, bürgerliche Nutzung zur Verfügung zu stellen. Laut dem Kulturreferat liegt der Ball derzeit beim Eigentümer, der die Ideen aus der Studie prüfe. Der Dialog mit dem Eigentümer sei "sehr gut, sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst", sagt Martin Kunschak vom Kulturreferat. Es sei vorgesehen, dass der Eigentümer, die Wohnungsgesellschaft Ludwigsfeld, und das Kulturreferat gemeinsam entscheiden, wie ein Dokumentations- und Erinnerungsort in der Siedlung letztlich gestaltet werden könnte. Einen Zeitplan, wann dies geschehen werde, gebe es noch nicht.

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