Siedlung Ludwigsfeld:Grund zur Hoffnung

Siedlung Ludwigsfeld: Dort, wo das Schwabenbächl in den Würmkanal mündet, wäre nach Ansicht von Igor Maga ein guter Platz für eine Fußgängerbrücke.

Dort, wo das Schwabenbächl in den Würmkanal mündet, wäre nach Ansicht von Igor Maga ein guter Platz für eine Fußgängerbrücke.

(Foto: Robert Haas)

Oberbürgermeister Dieter Reiter will den Bau einer Brücke über den Würmkanal am Schwabenbächl prüfen lassen

Von Simon Schramm, Siedlung Ludwigsfeld

Die Zeichen stehen gut, dass in der Siedlung Ludwigsfeld eine kurze, aber nicht minder wichtige Brücke über den Würmkanal gebaut wird. Von Bedeutung ist die Brücke, weil sie den Ludwigsfeldern den Weg nach Karlsfeld wesentlich erleichtern würde; gestiegene Chancen auf eine Realisierung sieht einer der Ideengeber, Igor Maga, weil sich neben dem Planungsreferat nun auch Oberbürgermeister Dieter Reiter(SPD) positiv dazu geäußert hat. In einem Schreiben an den Ludwigsfelder Bewohner führt OB Reiter aus, das Projekt sei "prüfenswert". Igor Maga hatte den Bau der Brücke im Sommer 2013 gemeinsam mit seiner Frau Brigitte und Robert Ludwig, Kirchenpfleger der Pfarrei Sankt Anna in Karlsfeld, im Bezirksausschuss beantragt und wegen des mühsamen Fortschritts in der Sache auch den OB eingeschaltet.

Für die Ludwigsfelder stellt der Würmkanal derzeit ein Hindernis dar: Er begrenzt die Siedlung im Norden und zwingt die Bewohner zum Umweg über die stark befahrene Dachauer Straße. "Es ist kein großes Vergnügen, entlang der Bundesstraße zu gehen", sagt Igor Maga. Der Zugang nach Karlsfeld ist für die Bewohner auch deshalb wichtig, weil sie im benachbarten Stadtteil die Güter bekommen, an denen es in der Wohnsiedlung mangelt: zum Beispiel eine umfangreiche Nahversorgung, Ärzte, Banken oder eine Post. Eine direkte Verbindung nach Karlsfeld und den dortigen Naherholungsgebieten über den Würmkanal wäre von Vorteil.

Igor Maga und seine Mitinitiatoren hatten 2013 vorgeschlagen, eine Radfahrer- und Fußgängerbrücke an den bestehenden Radweg entlang des Würmkanals einmünden zu lassen, und zwar nahe der Stelle, wo das Schwabenbächl in den Kanal führt. Aus Sicht von Igor Maga sollte die Strecke auf der Münchner Seite des Kanals öfter gepflegt werden. In ihrem Antrag argumentieren die Magas, dass die neue Brücke auch anderen Münchnern die direkte Erreichbarkeit der Radwege auf der Nordseite des Würmkanals ermöglichen würde, zwischen Karlsfeld, Ruderregatta und Schloss Schleißheim, sowie zum "attraktiven Naherholungsgebiet" Karlsfelder See. Die örtlichen Pfarreien erhoffen sich mittels der Brücke eine verbesserte Vernetzung untereinander; außerdem würde die schwierige Parkplatzsituation in der Siedlung Ludwigsfeld nicht weiter durch Kirchenbesucher verschärft.

Laut dem Antrag könnte die Brücke in einen neuen Fahrradweg entlang des Schwabenbächls übergehen. Eine Idee ist, den Bach dabei auch nahe einer historischen Stelle zu queren: Dort befinden sich am Ufer die restlichen Fundamente der ehemaligen Brücke, über die Häftlinge des KZ-Außenlagers Dachau täglich zur Zwangsarbeit in das BMW-Flugmotoren-Werk Allach geführt wurden.

Der Bezirksausschuss stimmte dem Projekt zu. Dann tat sich lange Zeit nichts. Die Antwort auf einen Brief an den damaligen OB Christian Ude im Dezember 2013 riet noch zu Geduld. In diesem Jahr tauchte der Vorschlag nun auf einmal im Ergänzungskonzept für das Radwegnetz im Münchner Norden auf. Seitdem glaubt Igor Maga wieder an eine mögliche Realisierung. Zudem hat das Planungsreferat zuletzt dem Bezirksausschuss mitgeteilt, dass es nach derzeitigen Stand gute Möglichkeiten sehe, die Fuß- und Radwegverbindungen in eine Grün- und Freiraumplanung so einzubetten, dass die bisher befürchteten ökologischen Nachteile vermieden oder ausgeglichen werden könnten.

Allerdings hätten sich die Arbeiten am Beschlussentwurf wegen Arbeitsüberlastung verzögert; das Referat plane, die Beschlussvorlage noch in diesem Jahr in den Stadtrat einzubringen. Diese Frist hat nun auch OB Dieter Reiter gestellt: Er habe das Planungsreferat gebeten, dem Stadtrat die Beschlussvorlage bis Jahresende 2015 vorzulegen, schreibt er in seinem Brief an die Familie Maga.

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