Siedlung am Lerchenauer See:Jahre später

Seit Ende 2011 ist die Schulschwimmhalle an der Toni-Pfülf-Straße wegen Baumängeln geschlossen. Diesen März sollen endlich die Vorarbeiten für die knapp sieben Millionen Euro teure Sanierung beginnen

Von Simon Schramm, Siedlung am Lerchenauer See

Seit fünf Jahren findet der Schwimmunterricht von drei Schulen im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl nicht mehr dort statt, wo er eigentlich stattfinden sollte: in der Schwimmhalle der Grund- und Mittelschule an der Toni-Pfülf-Straße in der Siedlung am Lerchenauer See. Ende 2011 stellte das Bildungsreferat den Badebetrieb ein, weil an der Dachkonstruktion Mängel auftraten und das Dach einsturzgefährdet ist. Zum Beispiel rosten die Stahlträger. Die bisherigen Nutzer suchten sich daraufhin alternative Schwimmstätten und warten seitdem auf die Sanierung der Halle. Im Jahr 2017 will das Bildungsreferat mit der Sanierung endlich beginnen. Wahrscheinlich werden die Schüler erst zum Schuljahr 2018/2019 die Schwimmhalle wieder benutzen dürfen.

Schwimmhalle

Das Dach der Schwimmhalle ist marode, die Stahlträger rosten.

(Foto: Referat für Bildung und Sport)

2012 rechnete das Bildungsreferat mit Wiedereröffnung im Jahr 2015. Noch im September 2014 kündigte der damalige Stadtschulrat Rainer Schweppe es als Ziel an, "spätestens Anfang 2016" mit dem Umbau zu beginnen. Als die Decke der Schwimmhalle untersucht wurde, zeigte sich, dass am gesamten Betriebsgebäude gearbeitet werden muss, auch an den angrenzenden zwei Sporthallen. Aus Sicht des Bildungsreferats hätte es sich darum nicht gelohnt, zunächst nur die Schwimmhalle zu sanieren; außerdem hätte die nachträgliche Sanierung der Sporthallen die Sperrung wieder verlängert. Zudem beschloss das Bildungsreferat später, im Zuge der Maßnahmen auch die Mittelschule energetisch zu sanieren.

Schwimmhalle

Die Sanierung der Schwimmhalle an der Toni-Pfülf-Straße soll bis September 2018 abgeschlossen sein.

(Foto: Referat für Bildung und Sport)

Weshalb die angekündigten Termine für einen Sanierungsbeginn nicht eingehalten wurden, teilt das Bildungsreferat auf SZ-Anfrage nicht mit. Grundschulleiterin Elisabeth Hurnaus vermutet, dass sich der Sanierungsbeginn wegen der Projekt-Ergänzungen immer wieder verschoben hat. Hinausgezögert hat den Beginn der Arbeiten wahrscheinlich auch das übliche bürokratische Prozedere mit Kostenbewilligung, Ausschreibung und Genehmigung.

Im Jahr 2015 untersuchte das Bildungsreferat, wie die Sanierung ausgeführt wird. Dann stimmte der Stadtrat im Februar 2016 der Instandsetzung der Halle zu, im Zuge des Schulbauprogramms der Stadt. Aktuell plant das Bildungsreferat, dass im März 2017 erste vorbereitende Maßnahmen beginnen, wie etwa die Demontage alter Fassadenplatten; derzeit laufe die Entwurfsplanung. Die komplette Sanierung des Sporttrakts mit Schwimm- und Sporthalle soll in den Sommerferien im Jahr 2017 beginnen. Etwa ein Jahr sollen die Bauarbeiten dauern. Im Sommer 2018 könnte die Sanierung also abgeschlossen und die Schwimmhalle womöglich zur Zeit des Schuljahresbeginn im September 2018 wieder nutzbar sein.

Die Projektkosten für die gesamte Maßnahme liegen laut Bildungsreferat bei 6,7 Millionen Euro. In den Schulen rechnet man damit, dass das Bildungsreferat während der Sanierungsphase Ausweichräume anbietet, falls der Sportunterricht ausfallen muss; auch hofft man, dass Busse zur Verfügung gestellt werden, um die Schüler zum Alternativ-Ort zu fahren.

Die Schwimmhalle nutzten außer der Grund- und Mittelschule an der Toni-Pfülf-Straße auch Schüler der Grundschule an der Feldmochinger Straße in der Fasanerie, der Grundschule an der Lerchenauer Straße in Feldmoching, Kindertagesstätten und eine Montessori-Schule. In der Grundschule an der Feldmochinger Straße in der Fasanerie musste der Schwimmunterricht anfangs tatsächlich ausfallen, danach ist die Schule aber auf die Schwimmhalle in der Grundschule an der Thelottstraße ausgewichen. Drei vierte Klassen der Schule haben Schwimmunterricht. Es sei sehr gut und wichtig, dass die Sanierung vorangeht, erklärt die Schulleiterin der Schule in der Fasanerie, Annemarie Lammich-Emschermann. Zur Halle an der Toni-Pfülf-Straße seien es zehn Minuten Laufweg für die Schüler. Komplizierter und ein viel größerer Aufwand sei dagegen der Besuch im Ausweichquartier an der Thelottstraße, auch habe es immer wieder Probleme mit dem Bus gegeben, etwa wenn ein neuer Busfahrer eingesetzt wurde oder der Bus Verspätung hatte. Auch die Schüler der Toni-Pfülf-Schule haben seit Jahren in der Halle an der Thelottstraße Schwimmunterricht. Die Schule habe aber keine Probleme mit dem Bus gehabt, sagt Grundschulleiterin Hurnaus, der Pendelverkehr habe sich gut eingespielt.

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