Sexueller Missbrauch:Krankenhaus Pasing zahlt Schadenersatz

In dem Verfahren um Schadenersatz für die Opfer sexuellen Missbrauchs im Pasinger Krankenhaus wird es doch nicht zum Prozess kommen: Das Landgericht sagte den für den heutigen Dienstag angesetzten Verhandlungstermin gestern kurzfristig ab, "da sich die Parteien einigen wollen". Laut Auskunft von Manfred Werthern, Anwalt der drei klagenden Patientinnen, ist das bereits geschehen: "Das Klinikum hat endlich anerkannt, was es schon lange hätte anerkennen sollen." Demnach ist die Helios-Gruppe, zu der Pasing gehört, nun bereit, Schadenersatz "in der geforderten Höhe" (Werthern) zu bezahlen: zwei mal 10 000 Euro, einmal 15 000 Euro. In dem Verfahren ging es um drei Patientinnen, die vor zwei beziehungsweise drei Jahren von einem Pfleger des Klinikums sexuell missbraucht worden waren, während sie nach einer Operation im Aufwachraum hilf- und wehrlos auf das Abklingen der Narkose warteten. Der Pfleger wurde für die Tat im Dezember 2013 zu drei Jahren Haft verurteilt. Nun verlangten die Opfer Schadenersatz vom Klinikum, weil dieses ihrer Meinung nach durch mangelhafte Überwachung die Taten begünstigt hatte. Zunächst jedoch hatte die Klinik die Zahlung verweigert.

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