Serie "Stadt der Frauen":"Unerschütterlich und unbeirrt"

Von Florian Randlkofer

"So ein herrlicher, sonniger Tag, und ich muss gehen", schrieb Sophie Scholl, "was liegt an meinem Tod, wenn durch unser Handeln Tausende von Menschen aufgerüttelt und geweckt werden." Mich beeindrucken der Mut und die konsequente Einstellung dieser berühmten Münchnerin. Weil sie sich nicht mitnehmen, manipulieren, täuschen ließ. Weil sie sich widersetzte, obwohl ihr das große Risiko, das sie einging, sehr wohl bewusst war. Sie stand trotz allem unerschütterlich und unbeirrt zu ihren Werten. Und entschied sich, etwas gegen das offensichtliche Unrecht, das um sie herum geschah, zu unternehmen. Auch als sie gefasst und von der Gestapo verhört wurde, änderte sich nichts an dieser Haltung: Sie versuchte die anderen Mitglieder bis zuletzt zu schützen, indem sie sich und ihren Bruder als Hauptakteure ausgab. Auch als sie vor Gericht stand, blieb sie unbeirrt und zeigte keine Angst. Sophie Scholl wollte als Frau auch nicht anders behandelt werden: "Wenn mein Bruder zu Tode verurteilt wird, so will und darf ich keine mildere Strafe bekommen. Ich bin genauso schuldig wie er." Zu Recht gelten Sophie Scholl und die "Weiße Rose" bis heute weltweit als das bekannteste Symbol von unerschrockenem Widerstand gegen das NS-Regime.

scholl

Sophie Scholl

(Foto: AFP)

Der Autor ist geschäftsführender Gesellschafter der Alois Dallmayr KG.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: