Seniorenmesse "66plus": Jung bleiben

Was ein alter Mensch fühlt

Es stockt bei der kostenlosen Fußdruckmessung in Halle III. Von hinten schiebt ein Rollator, vorne bremst eine taschenbeladene Dame, die zum Desk mit den Prospekten für Hörgeräte will. Wer nach links ausweichen will, trifft auf den Pulk vor dem Voltaren Schmerzgel, auf der anderen Seite demonstriert vor einer Horde älterer Herren ein halbalter Mensch die Errungenschaften einer Garmischer Klinik für Gelenkersatz. Es geht zu wie in der Fußgängerzone vorm Stand eines fliegenden Verkäufers für den Börnerhobel. Und bald schon wird einem auch eng um die Brust, verstohlen schaut man um nach einem Stand für Defibrillatoren. Wer sich hier durch die Massen drängt, sucht, anders als auf den meisten Publikumsmessen, nicht nach Abenteuerurlaub oder dem neuesten Schrei bei schallschutzsicheren Fenstern, sondern fühlt sich umzingelt von Angeboten, die allesamt signalisieren: Staub bist du, und Staub wirst du wieder werden; bevor es aber so weit ist, stehen wir dir zur Seite.