Sendling:Zuschuss halbiert

Kulturverein "Kunst in Sendling" wird nur mit 1000 Euro gefördert

Von Birgit Lotze, Sendling

Der Kulturverein "Kunst in Sendling" tut sich derzeit schwer. Im vergangenen Jahr zeigten die Künstler mit einer aufwendigen Ausstellung zehn Tage lang ihre Exponate im leer stehenden Penny-Markt an der Oberländer Straße. Auch in diesem Jahr wollen die 33 Mitglieder, die sich der Förderung von Kunst und Kultur im Stadtteil verschrieben haben, eine große Ausstellung in Sendling organisieren. Geplant ist, vom 7. bis zum 9. Oktober Räume auf dem Großmarktgelände zu mieten. 67 Sendlinger Künstler wollen dort ausstellen. Allerdings: Viel Unterstützung von den Stadtteilpolitikern bekommen sie nicht. Der Bezirksausschuss (BA) gestand dem Vorstandsteam lediglich die Hälfte des beantragten Zuschusses zu - und auch zu dieser Summe konnten sich einige nicht durchringen.

Zwei Mitglieder des dreiköpfigen Vorstandteams, Berit Opelt und Reinhard Rühl, waren nach der Sitzung am Montag enttäuscht und verärgert. Die Stadt unterstütze den Kulturverein nach Kräften, sagte Berit Opelt. Doch der BA falle ihnen in den Rücken. "Wir tun was für die Stadtteilkultur. Aber so was nimmt einem den Elan." Rühl kommentierte den Zuschuss nach der Abstimmung in abfälligem Ton mit den Worten: "Ein Almosen. Danke."

Was war passiert? Ilse Holzbauer (SPD) fand, der Anteil, den die Künstler selbst aufbringen, sei unangemessen. "Wenn man so ein teures Projekt macht, muss man schon mehr hinlangen." Auch wunderte sie sich über einzelne Positionen im Antrag, so über 800 Euro für ein Konzert. Der Leiter des Budgetausschusses, CSU-Sprecher Michael Kaiser, sagte, "Kunst in Sendling" habe Anfang des Jahres keine Voranmeldung abgegeben. Deshalb sei keine Geldsumme eingeplant und in der beantragten Höhe nicht mehr vorhanden. Beide regten an, den Antrag abzulehnen.

Dass doch zumindest 1000 Euro aus dem Stadtteiltopf in die Veranstaltung fließen, ist Elisabeth Robles-Salgado (Grüne) zu verdanken. Sie sagte, die Grünen wollten trotz der verspäteten Anmeldung zumindest einen Teil, eine Kunstinstallation, mit 1000 Euro unterstützen. Dem schlossen sich Teile der SPD und FDP-Vertreter Holger Glaeske an. Dagegen votierten Ernst Dill und Ilse Holzbauer (SPD) und die CSU.

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