Sendling-Westpark:Unter den Schlusslichtern bei der Ganztagsbetreuung

Das Bildungsreferat sieht dennoch keine Nachfrage nach mehr Plätzen in Sendling-Westpark

Von Christian Schuster, Sendling-Westpark

Beim Ausbau der Ganztagesbetreuung an Grundschulen im Stadtteil Sendling-Westpark sieht die Stadt derzeit keinen gesonderten Handlungsbedarf. Die Grundschulen seien "bisher nicht durch eine große ungedeckte Nachfrage nach Plätzen aufgefallen", heißt es in einer Antwort aus dem Referat für Bildung und Sport (RBS) an den Bezirksausschuss des Stadtviertels Anfang Februar. Das Gremium hatte sich besorgt gezeigt, dass derzeit nur für knapp drei Viertel aller Grundschüler die Möglichkeit für eine Ganztagesbetreuung besteht. In einem Antrag forderten die Mitglieder des Bezirksausschusses deshalb schon im November vergangenen Jahres Maßnahmen, um die Versorgung für Grundschüler sicher zu stellen. Sonst müssten Familien, die ihre Kinder auch an der Grundschule in einer Ganztagesbetreuung unterbringen möchten, in andere Stadtbezirke ausweichen.

Mit Plätzen für 72 Prozent der Kinder liege Sendling-Westpark bei der Nachmittagsbetreuung an Grundschulen "am Ende der Skala in München", heißt es in dem Antrag des Bezirksausschusses. Laut offiziellen Erhebungen haben nur Schwanthalerhöhe, Milbertshofen-Am Hart und Allach-Untermenzing einen geringeren Versorgungsgrad, viele liegen mit knapp zehn Prozent oder mehr über diesem Niveau. Der Wert sei jedoch nicht unbedingt gleichbedeutend mit einem hohen ungedeckten Bedarf, lautet die Antwort von Seiten der Stadt. Im Referat für Bildung und Sport werde die Entwicklung des Bedarfs für die Kinderbetreuung in allen Altersklassen ganzjährig beobachtet und falls nötig nachjustiert.

Tatsächlich bieten drei der vier Grundschulen in Sendling-Westpark keine Betreuung am Nachmittag an. Grundsätzlich müssten sich Eltern allerdings auch nicht an die Stadt, sondern an die jeweiligen Schulen wenden, sollte doch Bedarf vorhanden sein, heißt es von Seiten der Stadt. Denn die Schulleitungen müssen die Einrichtung von Ganztagesbetreuung beim Kultusministerium beantragen. Dem voran müssten jedoch Elternbefragungen, die Abstimmung mit dem Elternbeirat und ein entsprechend vorbereitetes Konzept von der jeweiligen Schule erarbeitet werden.

Das Bildungsreferat der Stadt weist aber auch auf Alternativen zur schulischen Betreuung hin. So gebe es an der Grundschule an der Konrad-Celtis-Straße ein Tagesheim, in dem erst zu diesem Schuljahr die Anzahl der Betreuungsplätze um 25 auf 100 aufgestockt worden sei. Des Weiteren stünden Münchner Familien eine Vielzahl von städtischen Mittagsbetreuungen zur Verfügung.

Eine Anregung möchte die Stadt jedoch aus dem Antrag des Bezirksausschusses Sendling-Westpark mitnehmen: In Zukunft sollen die verschiedenen Betreuungsformen im Register des Bildungsreferates einzeln aufgeführt werden. Dies würde in Zukunft, so die Vorausschau des Bildungsreferats, eine noch besser angepasste Übersicht und damit Planung ermöglichen.

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