Es hat Jahrzehnte gedauert, aber jetzt zahlt sich die Hartnäckigkeit aus, mit der die Anwohner der Garmischer Autobahn immer wieder Schutz vor der Lärmbelastung durch den Verkehr auf der A 95 gefordert haben. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) kündigt an, zwischen dem Luise-Kiesselbach-Platz und der Ausfahrt Kreuzhof die Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern auf Tempo 60 zu reduzieren. Wenn der Bezirksausschuss (BA) Sendling-Westpark in seiner Sitzung am Dienstag, 26. September, zustimmt, können die neuen Schilder montiert werden.
Diese Zustimmung ist nur Formsache, schließlich war es der BA, der dieses Tempolimit immer wieder gefordert hat, ebenso wie die Anwohner selbst in zahlreichen Bürgerversammlungen. Zuletzt hatte der BA-Vorsitzende Günter Keller (SPD) Ende August einen Brandbrief an Innenminister Joachim Herrmann (CSU) geschrieben. Darin erhob er den Vorwurf, die Autobahndirektion Süd, die dem Innenministerium unterstellt ist, verzögere die Einführung eines Tempolimits mit immer neuen Fragenkatalogen, die sie der Stadt vorlege.
Jetzt haben Ministerium und Autobahndirektion ihren Widerstand offenbar aufgegeben. Das Innenministerium stimmte der Geschwindigkeitsbegrenzung für die 1,2 Kilometer lange Strecke zu, daher kann das KVR sie anordnen. Die Behörde begründet das neue Tempolimit mit dem Lärmschutz: Dies sei "die einzige verhältnismäßige Maßnahme, um die Lärmbelastung der Anwohner zeitnah zu reduzieren". Direkt an der Autobahn würden die Grenzwerte "teils deutlich überschritten".