Sendling-Westpark:Auf der Bremse

Stadt will den Weg zur Preßburger Straße nicht für Radler öffnen

Von Berthold Neff, Sendling-Westpark

Die Stadt bläst seit Jahren schon zur Radl-Offensive - aber im Westpark werden die Radfahrer derzeit eher ausgebremst. Die Grünen im Bezirksausschuss Sendling-Westpark hatten Mitte Oktober beantragt, dass das Baureferat den Verbindungsweg zwischen der Westpark-Brücke über den Mittleren Ring zur Preßburger Straße für Radfahrer öffnen solle. Die Verwaltung steigt in dieser Sache allerdings auf die Bremse und lehnt das Ansinnen ab.

Ulrich Schneider, Leiter der im Baureferat angesiedelten Hauptabteilung Gartenbau, begründet sein Veto damit, dass an dieser Stelle "bei einer Benutzung durch Radfahrer mit Konflikt- oder sogar Gefahrensituationen gerechnet werden muss". Der Verbindungsweg, den die Grünen den Radlern erschließen möchten, führe am Grillplatz vorbei und weise zudem eine deutliche Steigung auf. Offenbar rechnet der Gartenbau-Chef damit, dass es zu gefährlichen Begegnungen kommen könnte - angesichts des großen Zulaufs von Grillfreunden im Sommer sowie angesichts des Tempos, das beim Hinabfahren erreicht werden kann. Zudem entspreche der aktuelle Wegebelag mit Kopfsteinpflaster nicht dem Standard für verkehrssichere Fahrradwege; deshalb sei er als reiner Gehweg ausgeschildert worden. Wegen der erwarteten Konflikte zwischen Fußgängern und Radlern sei es auch nicht möglich, diesen Gehweg ausnahmsweise mit dem Zusatzschild "Radfahrer frei" auch für diese Verkehrsteilnehmer zu öffnen.

Genau so ein Schild regt die SPD auch für den kleinen, derzeit nur für Fußgänger freigegebenen Weg am Eingang zum Westpark an der Kreuzung Hansastraße/Am Westpark an. Diese Verbindung sei für die Bewohner des angrenzenden Quartiers eine der wenigen Möglichkeiten, mit dem Rad schnell in den Westpark zu gelangen und dort dann der Strecke über die Ganghofer-Brücke in Richtung Innenstadt oder Westen zu folgen.

Fraktionsübergreifend wurde am Dienstagabend gefordert, sich diese Stellen bei einem Ortstermin mit den Experten anzuschauen. Lediglich Dieter Meyer (CSU), der Vorsitzende des Unterausschusses Parks und Grünanlagen, stimmte dagegen. "Das ist vertane Zeit", begründete er sein abweichendes Votum.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: