Sendling:Mit dem Auto ins Klassenzimmer

Die Zahl der Lehrerparkplätze an der Implerschule beschäftigt jetzt das Planungsreferat

Von birgit lotze, Sendling

Wegen der Zahl der Lehrerparkplätze an der Sendlinger Implerschule ist jetzt das Referat für Stadtplanung und Bauordnung eingeschaltet worden. Es soll prüfen, ob die Fläche nicht doch reduziert oder verlegt werden kann - notfalls durch eine Änderung der Stellplatzsatzung. Die Zahl der Parkplätze für die Lehrer - vorgeschrieben ist laut der Bayerischen Bauordnung ein Stellplatz pro Klassenzimmer - war in den vergangenen Monaten vehement in die Kritik geraten.

Der Grund: Die Schule musste im Hof Container aufstellen, was den Platz zum Toben dementsprechend eingeschränkt hat. Auf den Antrag des Sendlinger Bezirksausschusses, die Parkplätze dort abzuschaffen, um Platz für die Kinder zu ermöglichen, hatte das Referat für Bildung und Sport ablehnend reagiert und auf die Bayerische Bauordnung verwiesen. Auch die Überlegung, Parkplätze außerhalb des Schulgeländes anzumieten, sah das Referat nicht als Lösung an.

Im Stadtrat stand das Thema kürzlich ebenfalls auf der Tagesordnung: Die Fraktion Grüne/Rosa Liste begrüßte zwar, dass die eklatante Raumnot an der Schule mit Containern gelöst wird. Dass allerdings der Schulhof als einzig möglicher Platz für die Anlage in Frage kommt, gleichzeitig die zehn Lehrerparkplätze auf dem Pausenhof aber nicht aufgelöst oder verlagert werden, verwunderte sie jedoch. Die Irritation des BA sei nachvollziehbar, wenn das Festhalten an den Parkplätzen allein mit der Bayerischen Bauordnung begründet werde, hieß es seitens der Grünen/Rosa Liste. "Dass es nicht möglich ist, im Fall einer Schule, die nur eine Gehminute von einer U-Bahn-Station entfernt liegt, eine Ausnahme zu machen, mutet grotesk an."

Stadtschulrätin Beatrix Zureck, die offenbar nun auch das Baureferat in der Angelegenheit eingeschaltet hat, verwies im Stadtrat darauf, dass die Stellplätze bei einer guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz reduziert werden könnten; das sei im Falle der Implerschule aber bereits berücksichtigt worden. Als Anhaltspunkt für die Größe von Pausenhöfen seien drei Quadratmeter pro Kind angesetzt, referierte Beatrix Zureck. Nach ihren Angaben stehen trotz der Pavillonanlage jedem der 600 Schüler und Schülerinnen der Implerschule immerhin rein rechnerisch noch 5,8 Quadratmeter Pausenhof-Fläche zur Verfügung.

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