Sendling:Einspurig zum Harras

Plinganserstraße, Verkehr, Autos

Die Plinganserstraße gilt als Stau-Straße. Mit der Öffnung des Südwest-Tunnels soll es noch voller werden.

(Foto: Florian Peljak)

Bezirksausschuss plädiert dafür, die Plinganserstraße zurückzubauen und mehr Verkehr auf die Implerstraße zu leiten

Von Birgit Lotze, Sendling

Wieder einmal steht Ende Juli die Eröffnung eines Tunnels am Mittleren Ring bevor, wieder einmal hoffen die Bewohner angrenzender Stadtviertel, dass dann der Verkehr nicht ausgerechnet vor ihrer Haustüre zunimmt. Stadtteilpolitiker in Sendling und Sendling-Westpark befürchten, dass mit der Eröffnung des Tunnels unter dem Luise-Kiesselbach-Platz die Zahl der Autos deutlich steigt - durch Verkehr aus dem Zentrum in Richtung der Autobahnen nach Salzburg, Garmisch und Lindau und zurück. Die Verkehrsströme müssen dann angepasst werden, die Autos sollen sich im Viertel besser verteilen. Klar ist bereits, dass vor allem die Implerstraße mehr Verkehr aufnehmen soll. Nun hat der Sendlinger Bezirksausschuss einstimmig weitere Forderungen erhoben. Der Stadtrat muss darüber noch abstimmen.

Solange die Plinganserstraße noch nicht umgebaut ist, wollen die Stadtteilpolitiker auf Antrag der SPD ein neues System ausprobieren: Die Plinganserstraße wird stadtauswärts einspurig. Die bisherige "zweite Pseudospur für Autos in Richtung Harras" sei wenig sinnvoll, sagte der Initiator des Antrags, der Ausschussvorsitzende Markus Lutz (SPD). Durch den ständigen Spurwechsel komme es laufend zum Rückstau. Eine breite Spur für den Individualverkehr sei viel sinnvoller.

An der Lindwurmunterführung soll stadtauswärts Verkehr in die Implerstraße nach links abgeleitet werden. Ziel ist, die Plinganser- und die Pfeuferstraße zu entlasten. Schilder sorgen an der Unterführung dafür, dass Autofahrer Richtung Garmischer und Salzburger Autobahn zur Implerstraße abbiegen. Wer weiter geradeaus auf der Lindwurmstraße fährt, kann wie bisher nur in die Plinganserstraße links abbiegen. Neu ist, dass man von der rechten Spur zwingend in die Pfeuferstraße abbiegen muss.

Die Radwege in der Pfeuferstraße werden nach den Plänen der Stadtteilpolitiker auf beiden Seiten abgerissen, dorthin werden Parkbuchten verlegt. Fahrradfahrer bekommen einen eigenen Streifen auf der Fahrbahn. In der Plinganserstraße soll stadtauswärts zwischen Neuhauser Weg und Lindenschmitstraße ein Radweg auf der Fahrbahn abmarkiert werden. Dafür entfallen die Parkplätze. Die Gehwege in der Plinganser- und der Pfeuferstraße werden auf Antrag der CSU nicht verbreitert.

Die CSU hat auch vorgeschlagen, dass gezielt an zwei neuralgischen Punkten nachgebessert wird: So soll eine Lösung für den Stau an der Kreuzung zum Edeka und Aldi gegenüber der Schmied-Kochel-Straße gefunden werden. Und eine Verlängerung der Linksabbiegerspur zur Brudermühlstraße an der Kreuzung Thalkirchner-, Impler- und Brudermühlstraße findet sich nun ebenfalls im Konzept.

Für die Regulierung der Gegenrichtung ist die Stadt bereits aktiv geworden. Nach einem Schreiben des Kreisverwaltungsreferats wird der Verkehr aus Richtung Garmisch auf dem Ring bis zur Donnersberger Brücke geleitet. Erst dort wird der Weg ins Zentrum gewiesen - über die Landsberger oder die Arnulfstraße.

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