Sendling:Die Stadt, der Müll und die Kunst

Zunächst ein Blick in die Ferne, um zu erfassen, was diesen Künstler umtreibt: In Kapstadt, Südafrika, hat Markus Heinsdorff als permanente Installation einen Turm aus Plastikmüll aufgeschichtet, der an den Stränden des Westkaps angespült wurde. Immens viel Zeug; 10 000 Kunststoff-Flaschen, Fischernetze, Angelschnüre. Zurück nach München: Unter dem Titel "Wertstoff" wird am Donnerstag, 25. Juni, 19 Uhr, in den Räumen des H-Teams in der Plinganserstraße 19 eine Heinsdorff-Ausstellung eröffnet. Es geht um "das Glück und Unglück des Sammelns". In sieben Porträts stellt Heinsdorff Münchner vor, die leidenschaftlich Dinge horten: Bücher, Musik-Noten, Haushaltsgeräte, Gartenpavillons, Teddybären, Lego-Bausätze. Das H-Team als Ausstellungsort ist nicht von ungefähr gewählt. Die Mitarbeiter haben oft mit Klienten zu tun, denen ihre übermäßige Sammelwut über den Kopf gewachsen ist und große Probleme bereitet. Das H-Team hilft dann bei der Entsorgung und kann ihnen so die Wohnung erhalten. Markus Heinsdorffs Porträts sind bis 1. Oktober in den H-Team-Räumen zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und Freitag von 9 bis 12 Uhr.

© SZ vom 19.06.2015 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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