Sendling:Der Pate

Unterstützung aus dem Nachbar-Stadtbezirk soll offenen Bücherschrank in Sendling ermöglichen

Von Birgit Lotze, Sendling

Erst kürzlich haben Stadtteilpolitiker einen offenen Bücherschrank für die Isarvorstadt angekündigt. Jetzt wird auch in Sendling über einen Freiluft-Lese-Treffpunkt diskutiert. Einer der Paten des Bücherschranks am Partnachplatz im benachbarten Stadtteil Sendling - Westpark hat sich angeboten, sich auch in Sendling zu engagieren. Der Bücherschrank am Nordbad, vor etwa drei Jahren als erster Münchens aufgestellt, aber auch der noch relativ neue am Partnachplatz würden "sehr gut funktionieren", sagte er. Infrage dafür kämen in Sendling Plätze wie der Harras, aber auch der Resi-Huber-Platz.

Der Vorschlag des freiwilligen Bücherschrank-Patens stieß in Sendling auf viel Zustimmung. Eigentlich habe man sich bereits selbst einmal dafür eingesetzt, doch dieses Engagement sei dann wieder abgeebbt mit der Realisierung am nahen Schranks am Partnachplatz, hieß es im Bezirksausschuss (BA). Die SPD schlug vor, auch den Sigi-Sommer-Platz als möglichen Sendlinger Standort zu untersuchen. SPD-Fraktionssprecher Ernst Dill wollte, dass der Kidlerplatz ebenfalls einbezogen wird. Vorsitzender Markus Lutz (SPD) sagte, er habe eigentlich auch nichts dagegen, wenn man zwei oder drei offene Bücherschränke in Sendling einrichte - falls es das Budget nicht sprenge.

Die Begeisterung für das Einrichten von Lektüre-Depots, die es vor etwa zwei, drei Jahren gab, ist in einigen Stadtvierteln verebbt. Grund ist vor allem die angeblich schwierige Organisation der offenen Bücherschränke, denn in der Regel muss ein eigener Verein dafür gegründet werden. Auch müssen sich Paten aus der Umgebung finden, die dafür sorgen, dass fragwürdige Bücher entfernt werden und dass der Schrank auch stets sauber bleibt. "Wir als Bezirksausschuss können nicht den Trägerverein machen", sagte Dill. Das müsse von Bürgern ausgehen. Der BA könne nur die Bereitschaft signalisieren, bei dem Projekt behilflich zu sein, auch was die finanzielle Unterstützung angehe. Der Pate vom Bücherschrank am Partnachplatz erklärte dem Gremium, er wolle den Sendlinger Bücherschrank gerne über einen Verein organisieren.

Aus offenen Bücherschränken kann jeder ein Exemplar mitnehmen, das er lesen möchte. Er kann es behalten oder zurückbringen. Er kann auch ein anderes Werk hineinstellen. Wer Krimis, Romane oder anderes zum Verschenken hat, kann diese ebenfalls dort einstellen.

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