Sendling:Bauen auf der Brache

Sendling: Die Wüste soll belebt werden. Der Stadtrat stellt dafür die Weichen.

Die Wüste soll belebt werden. Der Stadtrat stellt dafür die Weichen.

(Foto: Robert Haas)

Auf dem ehemaligen Areal des Bauzentrums am Herzog-Ernst-Platz entstehen Wohnungen und Gewerbeflächen

Von Birgit Lotze, Sendling

Zugig ist es am Herzog-Ernst-Platz, staubig - die Anwohner monieren das seit Jahren. Im April wollte der Stadtrat entscheiden, ob das 7886 Quadratmeter große Schotterareal bebaut wird. Jetzt ist die Brachfläche, auf der bis zum Jahr 2002 das städtische Bauzentrum stand, auf der Tagesordnung des Stadtrats am Mittwoch, 15. Juni. Es ist damit zu rechnen, dass er grünes Licht geben wird. Denn der Kommunalausschuss hat bereits den Weg geebnet, damit dort neuer städtischer Wohnraum entstehen soll.

An den stärker befahren Straßen wie die Radlkoferstraße soll das Areal gewerblich genutzt werden, im hinteren Innenraum werden Wohnungen gebaut. Im Gewerbeteil ist die Rede von einem Riegel mit Supermarkt, einem Café und einer Kita mit sechs Gruppen. Außerdem ist ein Boardinghaus mit 70 bis 100 Apartments vorgesehen, die vorrangig an städtische Beschäftigte und Azubis kurzfristig für jeweils ein halbes Jahr vergeben werden sollen.

Im ruhigeren Teil ist vorerst an 172 Wohnungen gedacht. 40 davon sollen ebenfalls städtischen Beschäftigten und Auszubildenden angeboten werden, etwa 50 will der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) nutzen. Sie sollen übergangsweise an Frauen vergeben werden, die keine Wohnung haben, vor allem an Frauen mit älteren Kindern. Die Münchner Aids-Hilfe hat Bedarf für 30 Apartments für Alleinstehende und Paare angemeldet.

Bauen soll alles die städtische Wohnbaugesellschaft GWG. Laut Stadträtin Ulrike Boesser, Sprecherin der SPD im Kommunalausschuss, hat dieser Ausschuss die Pläne der Wohnbaugesellschaft für gut befunden. Das Areal könne ein lebendiger und identitätsstiftender Fleck für Sendling werden. Die Nachnutzung des Alten-Messe-Geländes, zu dem das Grundstück gehöre, käme so zu einem guten Ende.

Der Vorsitzende des Bezirksausschusses, Markus Lutz, ebenfalls SPD, war erfreut, dass sich in der Angelegenheit nach 14 Jahren etwas tut, wollte jedoch keine Stellungnahme abgeben, solange er noch keinen Beschluss gesehen hat. Das Konzept habe der Bezirksausschuss mit der GWG abgestimmt. Für die GWG stellt das Projekt eine Herausforderung dar, nicht nur wegen seiner Größe. Mit dem Gewerbebau betritt die Wohnbaugesellschaft Neuland, sie baut sonst ausschließlich Wohnungen. Die Stadt sah sich allerdings nicht in der Lage, mehr Platz für Wohnungen zur Verfügung stellen.

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