Sendling:Auf dem Sprung

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Aus dem Bolzplatz am Neuhofener Berg soll ein Kunstrasenfeld mit Skate-Anlage werden. Kinder und Jugendliche dürfen bei der Planung mitreden. Es zeigt sich: Die Stadt will viele, aber nicht alle Wünsche beherzigen

Von Jorid Engler, Sendling

Der asphaltierte Bolz- und Basketballplatz "Wacker" am Neuhofener Berg südlich der Bezirkssportanlage an der Demleitnerstraße soll saniert werden. Am Mittwoch haben Vertreter der Abteilung Gartenbau beim städtischen Baureferat die Sanierungspläne den Kindern und Jugendlichen im Sendlinger Spiel- und Bildungszentrum (SBZ) vorgestellt.

Im Oktober 2017 hatten sich 29 von ihnen an einem Planungsworkshop beteiligt. Bettina Prügel von der Abteilung Gartenbau hatte dazu Schablonen mitgebracht, die Fußballfeld und Skate-Anlage zeigten. Die Kinder und Jugendlichen formulierten aber auch viele eigene Ideen und Wünsche bezüglich ihrer neuen Spielfläche, die vor allem für die Altersgruppe der über Zwölfjährigen Spaß, Sport und Erholung bieten soll. "Die Ideen waren so klasse, dass wir fast alles übernehmen konnten", lobte nun Landschaftsarchitektin Monika Treiber bei der Präsentation der überarbeiten Pläne fünf Monate später.

So bekommen die Sendlinger Kinder ein großes Fußballfeld mit Kunstrasen und gut vier Meter hohen Zäunen, damit die Bälle nicht den Jugendlichen im benachbarten Skate-Park in die Quere kommen. Die Größe des Fußballfeldes war den Teilnehmern des Workshops wichtig. Die Bezirkssportanlage des FC Wacker, die an die Spielfläche angrenzt, wird wohl keinen Grund mehr bieten, neidisch zu sein. Die Kinder des Stadtviertels haben dann ihren eigenen Spielbereich.

Die Skater bekommen Elemente in Form einer geschwungenen Banane sowie eines Pilzes - was vor allem für Anfänger geeignet ist. Abstriche machen mussten die Skater bei ihrer gewünschten Berg- und Talbahn. Bis jetzt ist keine Neigung des Bodens vorgesehen, dafür fehlt der Platz. Behördenmitarbeiterin Prügel versichert allerdings, dass noch geprüft werde, ob eine Bodenwelle möglich sei, um die Anlage auch für fortgeschrittenere Skater interessant zu machen. Die Beleuchtung der Anlage, die den Skatern ein großes Anliegen war, kommt vorerst nicht zustande. Bei den Bauarbeiten, die im Frühjahr 2019 beginnen und im Herbst abgeschlossen sein sollen, werden Leerrohre verlegt, um gegebenenfalls nachzurüsten. Zuerst wartet die Behörde die Ergebnisse eines Pilotprojekts "Im Gefilde" in Waldperlach ab. Dort wird im kommenden Jahr ebenfalls die Skate-Anlage saniert und dabei mit hohen Lichtmasten versehen. Nach einem Jahr soll sich zeigen, wie zufrieden Skater und Anwohner mit der Lichtanlage sind. Dann könne überlegt werden, auch am Neuhofener Berg eine Beleuchtung zu installieren, so Prügel.

Sie und Landschaftsarchitektin Treiber nahmen in der Diskussion mit den Jugendlichen Anregungen für eine erneute Überarbeitung des Vorentwurfs mit. Statt nur eines großen Trampolins sieht der Entwurf eine "Trampolinlandschaft" vor, in der man von einem zum anderen Sprungtuch hüpfen kann. SBZ-Leiter Wolfgang Petzold kritisierte, dass die kleinen Trampoline keine großen Sprünge zulassen und eher kleine Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren ansprechen würden. So werden nun wohl die Trampoline wegfallen, um Skatern und Basketballspielern mehr Platz zu lassen. Denn eine Jugendliche hob hervor, dass ihr der Platz fehle, um beim Skaten "größere Tricks zu machen". Sie gab auch zu bedenken, dass im Sommer ein Basketballkorb nicht reichen werde.

Für die kleineren Kinder ist trotz des wahrscheinlichen Wegfalls der Trampoline gesorgt. Der Spielplatz an der Brudermühl- und Plinganserstraße ist Teil des zwei Millionen Euro teuren Sanierungsprojekts am Neuhofener Berg. Der Spielplatz soll ebenfalls 2019 saniert werden.

© SZ vom 28.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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