Sea Life München:Versunkene Stadt

Bunte Clownfische und kleine Haie statt Meerestiere aus einheimischen Gewässern - mit einem Tropenbecken lockt Sea Life die Münchner in den Olympiapark.

Nora Große-Harmann

Zu Begrüßung gibt es Hawaiiketten und einen Früchtecocktail. Karibisch anmutende Musik im Hintergrund. Damit wollen die Mitarbeiter von Sea Life im Olympiapark auf das Tropenbecken einstimmen. Die "Versunkene Stadt" öffnet am Samstag, 12. Januar, für Meeresliebhaber und Fischbegeisterte.

Zwei Monate lang verwandelten Künstler und Techniker das ehemalige Mittelmeerbecken in eine tropische Meereslandschaft mit künstlichen Korallenriffen, Skulpturen und Wandmalereien. 250.000 Euro investierte Sea Life in das Projekt.

Jetzt tummeln sich, ganz wie im Film Findet Nemo, bunte Clown- und gelbe Doktorfische im Tropenbecken. Ab und zu zeigt sich auch Shirkan, ein knapp zwei Meter langer Zebrahai, an der dicken Glasscheibe.

"Die Leute wollen nicht nur einheimische Fische sehen", begründet Birgit Leitner, Leiterin des Sea Life München, den Umbau: "Wir wurden häufig nach bunten, exotischen Fischen gefragt".

Deshalb mussten die Schwarzspitzenriffhaie und andere Unterwasserbewohner im Oktober vergangenen Jahres eine zeitlang nach Oberhausen und in andere Becken von Sea Life umziehen. Nun sind sie wieder in München. Den Fischen scheint ihre neue Umgebung zu gefallen, so Christoph Haacke, biologischer Mitarbeiter bei Sea Life.

"Die Struktur des Beckens entspricht in etwa den Lebensbedingungen der Fische im Meer", sagt der Aquarist. Im 400.000 Liter fassenden Becken lösten die Mitarbeiter 20 Tonnen Meersalz auf. Die Tropenfische würden auch in der Natur nicht umherziehen, so Haacke: "Daher schadet ihnen das Leben in einem Aquarium nicht."

Weil aber der Klimawandel auch tropische Rifflandschaften bedroht, will der Veranstalter mit dem neuen Becken auch auf diese Gefahren aufmerksam machen und, so Leitner, "auf die Gefährdung dieses komplexen Ökosystems hinweisen."

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