Schwert verbogen:Mariensäule an Silvester beschädigt

Offenbar in der Silvesternacht hat ein Unbekannter auf dem Marienplatz eine der vier Heldenputten an der Mariensäule beschädigt. Das Schwert, mit dem die nordöstliche Figur gegen einen Basilisken vorgeht, ist nach unten gebogen. Das Baureferat will den Schaden an Münchens zentralem Denkmal jetzt prüfen und baldmöglichst beheben. Wie hoch der Schaden ist, war am Montag noch nicht klar.

Die vier Engel an der Mariensäule kämpfen mit Speer und Schwertern gegen die vier großen Übel, denen sich die Münchner im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 ausgesetzt sahen: Hunger, Krieg, Ketzerei und Pest - in der Gestalt eines Drachen, eines Löwen, einer Schlange und eben eines Basilisken, der als Mischung aus Drache und Hahn dargestellt ist. Die Putten sind in den vergangenen Jahren immer wieder beschädigt worden, besonders der nordöstliche. Dessen Schwert wurde zuletzt in der Silvesternacht vor einem Jahr verbogen; 2010 brachen Unbekannte die Waffe gar ab. Nicht immer war Lust an der Zerstörung der Grund, einmal versuchte ein Tourist, sich an dem Schwert nach oben zu ziehen. Zumindest kunsthistorisch ist der Schaden jeweils gering gewesen. Die Putten sind Repliken; die Originale aus dem 17. Jahrhundert stehen im Stadtmuseum.

Dass ausgerechnet der nordöstliche Putto derart häufig beschädigt wird, liegt wohl an seiner Körperhaltung. In der Sage tötet der Blick eines Basilisken; der Engel wendet sich daher halb ab und reckt dem Monstrum den Schild entgegen. Das Schwert dagegen steht seitlich ab - und lässt sich von unten leicht greifen.

© SZ vom 12.01.2016 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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