Schwanthalerhöhe:Unbeglichene Schuld(en)

Theaterstück Distomo

Die Opfer des SS-Massakers verlangen nach Anerkennung ihres Leidens.

(Foto: Privat)

Ein Dokumentar-Theaterstück erinnert an ein Massaker der Waffen-SS in einem griechischen Dorf

Von Jutta Czeguhn, Schwanthalerhöhe

Distomo liegt circa 200 Kilometer nordwestlich von Athen. Am 10. Juni 1944 fielen Angehörige der Waffen-SS in das Dorf ein und ermordeten alle, die nicht fliehen konnten, insgesamt 218 Bewohner, darunter 50 Kinder. Das Massaker von Distomo war eines der brutalsten während der Zeit der deutschen Besatzung. Doch steht das Dorf auch für viele griechische Orte mit ähnlichem Schicksal. Die Täter wurden in der Regel nie zur Rechenschaft gezogen. Noch heute warten die Opfer auf Entschädigung, Ansprüche, die von deutscher Seite hartnäckig verweigert werden, weil ein Schuldeingeständnis Reparationszahlungen in Milliardenhöhe nach sich ziehen würde.

"Unbeglichene Schuld(en)" heißt ein dokumentarisches Theaterstück, das an diesem Dienstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr, in der IG Feuerwache, Ganghoferstraße 41, zu sehen ist. Es greift das Schicksal der Opfer von Distomo exemplarisch auf. Ein deutsch-griechisches Team um Sabine Kuhn und Sebastian Wöss erinnert an den Überfall durch die SS, schildert anhand von Zeugenaussagen den juristischen Kampf der Überlebenden, thematisiert den Umgang Deutschlands mit den Tätern, die ohne Furcht vor Strafverfolgung leben konnten und sich bis in die 1980er Jahre ungehindert öffentlich versammelten. Veranstalter ist die IG Initiativgruppe - Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V.. Tickets zum Preis von 15, ermäßigt 13 Euro kann man per E-Mail unter s.uenal@initiativgruppe.de reservieren. Einlass ist um 19 Uhr.

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