"Voll gegen Leerstand"- unter diesem Motto organisieren an diesem Samstag, 10. September, 11 Uhr, mehrere Stadtteilgruppen, darunter die alternativen Wohnprojekte "Ligsalz8" und "El Caracol" sowie die Aktionsgruppe Untergiesing eine Kundgebung vor dem "Schnitzelhaus". Anstoß des Protests sind zwei leer stehende Häuser auf der Schwanthalerhöhe: das "Schnitzelhaus" und das "Dönerhaus". Der Interessenverbund ruft dazu auf: "Lasst uns gemeinsam das tote Eck an der Schwanthaler-/Schießstättstraße beleben!"
Die Dönerhaus-Baracke an der Schwanthalerstraße 119, Ecke Schießstättstraße, steht bereits seit dem Jahr 2005 leer. Das ehemalige Döner-Lokal war im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe schon mehrfach Thema, eine Lösung für eine künftige Nutzung konnte bislang allerdings nicht gefunden werden.
Gleich gegenüber befindet sich das Schnitzelhaus an der Holzapfelstraße 10. Und auch hier herrscht Stillstand: Es steht seit Juli 2013 leer, über die Eigentümer, eine Erbengemeinschaft, wurde bereits ein Bußgeld verhängt, da der Block an der Holzapfelstraße nicht bewohnbar gemacht wurde. Über die Höhe dieser Strafen wird diskutiert; Maria Halbreiter von der Aktionsgruppe Untergiesing fordert: "Die Sanktionen für Leerstand müssen endlich erhöht werden."
Der festgefahrenen Situation um die leer stehenden Immobilien begegnen die Gentrifizierungskritiker am Samstag mit einer kreativen Aktion: Die Teilnehmer an der Kundgebung sollen ihre Vorschläge zur alternativen Nutzung des Schnitzelhauses auf Postkarten schreiben und an die Stadt München schicken. Zudem wird das Schnitzelhaus symbolisch an den Teilnehmer mit dem innovativsten Vorschlag versteigert.
Auf der Kundgebung werden auch die Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe, Sibylle Stöhr (Bündnis 90/Die Grünen), sowie Wilhelm Mundigl (SPD), Fraktionssprecher der Sozialdemokraten im Bezirksausschuss, anwesend sein.
Die Protestveranstaltung findet an der Ecke Schwanthaler-/Schießstättstraße statt. Von 11 bis 17 Uhr informieren die Initiativen über ihre Arbeit und diskutieren über das Problem des Wohnungsleerstandes in München.