Zur Entlastung des Schulstandorts an der Ridlerstraße soll umgehend ein Neubau für eine vierzügige Mittelschule mit Ganztagsbetreuung und zusätzlichen Räumen für Deutsch-Förderklassen auf dem Zwickel zwischen Ganghoferstraße, Max-Hirschberg-Weg und Bahnlinie errichtet werden. Das hat der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe jetzt noch einmal einstimmig beim Referat für Bildung und Sport beantragt.
"Wir wollen den Druck hoch halten", erklärte Willy Mundigl (SPD) in der Sitzung am Dienstagabend. Zudem hat sich das Gremium beim Kommunalreferat soeben vergewissert, dass jenes kleine städtische, seit zehn Jahren unbebaute Grundstück an der Alten Messe nicht für eine konkrete Zwischennutzung reserviert ist. "Es kursierten da immer wieder entsprechende Gerüchte, deshalb wollten wir es jetzt mal genau wissen", sagt BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne). Das Referat erklärte, man prüfe zwar eine "nicht lärmintensive" Zwischennutzung, "allerdings ist dies noch sehr ungewiss" und wäre zudem erst für einen Zeitraum nach 2020 relevant.
An der Ridlerstraße kämpfen die Mittelschule und die Realschule mit starker Raumnot. Vor zehn Jahren zählte man dort noch 485 Schüler, heute sind es 820, bei gleicher Raumsituation. Der Pausenhof wird im Schichtbetrieb genutzt, aus Büros wurden Klassenzimmer, das offene Ganztagsangebot der Mittelschule und die Mittagsbetreuung hat man zum Teil in die IG Feuerwache ausgelagert. Die Turnhalle wird nur in Kleingruppen genutzt - vier Wochen die Buben, vier Wochen die Mädchen -, und eine Mensa gibt es auch nicht.
Die SPD hätte in dem von ihr eingebrachten Antrag auch gerne festgehalten, dass ein Ausweichen der Mittelschüler aus dem Westend auf das Schulgebäude an der Schwanthalerstraße, das bereits in der Ludwigsvorstadt liegt, für sie keine Alternative ist. Die dort ansässige Marieluise-Fleißer-Realschule wird wegziehen, allerdings wohl erst 2024. Dass dann die Mittelschule von der Ridlerstraße dort unterkommen könnte, bezweifelten mehrere SPD-Mitglieder. "Es gibt schon genügend andere Begehrlichkeiten", gab Ulrike Boesser (SPD) zu bedenken, beispielsweise solle das Gebäude zum Ausbau der Mittagsbetreuung genutzt werden. Die Mehrheit im Bezirksausschuss war aber der Meinung, man solle nicht auf diese zweite Option verzichten - selbst wenn ein Neubau die wünschenswertere Lösung wäre. "Wir wollten auf diesem unbebauten Grundstück immer schon eine Schule haben", merkte Stöhr an. Die Stadt hat das mit Hinweis auf fehlende Freiflächen abgelehnt. Gegenüber gebe es aber die Sportflächen der Pfeuferschule, die mitbenutzt werden könnten, und die "Kazmair-Wiese", hielt Thomas Hofstätter (CSU) dem Argument entgegen.