Schwabing:WC-Odyssee

In Westschwabing fehlt es an öffentlichen Toiletten

Von Ellen Draxel, Schwabing

Oft sind es die kleinen Dinge, die zum Wohlbefinden beitragen. Eine leckere Mahlzeit, ausreichend Schlaf, warme Kleidung bei Kälte. Auch die Chance, bei Bedarf schnell eine Toilette zu finden, zählt zu den Grundbedürfnissen. Genau daran aber hapert's derzeit im westlichen Schwabing. Die öffentliche Toilette an der Ecke Arcis-/Agnesstraße, lange von Besuchern des Elisabethmarktes genutzt, ist seit Mitte Februar geschlossen. Das Kommunalreferat hat das Häuschen stillgelegt und dem Schulreferat übergeben, das Berufsschulzentrum soll erweitert werden. Der Betrieb einer öffentlichen Toilette ist dort nicht vorgesehen.

Bleibt der Kurfürstenplatz. Dieses stille Örtchen allerdings wird bis 29. Dezember modernisiert. Gäste, ist zu lesen, sollten doch bitte die nächstgelegenen städtischen WC-Anlagen am Scheidplatz oder an der Münchner Freiheit aufsuchen. Wer es eilig hat, flucht innerlich, macht sich aber auf den Weg. Die Ernüchterung folgt am Scheidplatz: Dort ist ebenfalls alles verschlossen, die Sanierung dauert noch bis Ende Dezember. Der Besucher wird gebeten, auf Toiletten in Milbertshofen oder am Josephsplatz auszuweichen.

Keine einzige funktionierende öffentliche Toilette für 70 000 Westschwabinger also? Vielleicht doch. Walter Klein, Vorsitzender des Bezirksausschusses, will von Untersuchungen des Kommunalreferats gehört haben, die prüfen sollen, ob nicht in dem Gebäude der ehemaligen Suppenküche am Elisabethmarkt eine Toilette eingebaut werden könne. Der Haken: Dieses Haus zählt zu den ersten, die im Zuge der Modernisierung des Marktes und der Neubebauung des benachbarten Areals abgerissen werden.

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