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Schwabing: Heftige Kritik: der Ursprungsentwurf für die neue Fassade

Heftige Kritik: der Ursprungsentwurf für die neue Fassade

(Foto: . Simulation: Blaumoser)

Stadtgestalter lehnen Bauherrn-Entwurf zum zweiten Mal ab

Von Alfred Dürr, Schwabing

Der geplante Umbau des Wohn- und Geschäftshauses an der Ecke Franz-Joseph-Straße und Leopoldstraße hatte schon Ende vergangenen Jahres für Kritik bei den Architekturexperten der Stadtgestaltungskommission gesorgt: Der Bauherr, die Munich Investment Property, sollte den Entwurf überarbeiten. Doch auch das jetzt vorgelegte, neue Gestaltungskonzept überzeugt nicht. Einstimmig bemängelt die Kommission, dass der Bauherr den Änderungsempfehlungen nicht gefolgt ist.

Das jetzige Erscheinungsbild des Hauses bilde mit einfachen Mitteln - einer Natursteinfassade um das Erdgeschoss, zwei Erkern und Ornamenten - die Münchner Baugeschichte der Nachkriegszeit ab, betont zum Beispiel Stadtheimatpfleger Gert Goergens. Der erste Umbau-Entwurf (Blaumoser Architekten Stadtplaner, Starnberg) beinhaltet vor allem großflächige Fensterfronten und verändert damit die Fassade grundlegend. In der Stadtgestaltungskommission wurde deutlich, dass dies Auswirkungen auf die Entwicklung der Leopoldstraße habe. Nicht nur vom Angebot der Läden, auch architektonisch drohe die einstige Prachtmeile immer mehr ins Banale zu kippen. Die Kommission regte eine "grundlegende Überarbeitung" an.

Doch im aktuellen Konzept wurden zwar die großflächigen Verglasungen etwas reduziert, aber im Prinzip blieb der Bauherr bei seinem Ursprungsentwurf. Das Gebäude sei zwar kein Denkmal, aber ein Zeitzeugnis, sagte Bayerns Generalkonservator Mathias Pfeil: "Es gibt keinen Grund, das Haus in Richtung Belanglosigkeit zu transformieren." Nun muss das Projekt zum dritten Mal präsentiert werden. Ein solches wiederholtes Schaulaufen kommt bei der Stadtgestaltungskommission ziemlich selten vor.

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