Schwabing:Unbekannte Wege

Die Münchner Volkshochschule (MVHS) hat im März eine Dependance im neuen Haus "Forum am Luitpold" der Stiftung Pfennigparade an der Belgradstraße 108 eröffnet. Dorthin ist jetzt auch die Senioren-Volkshochschule, die zuvor an der Römerstraße beheimatet war, umgezogen. Notwendig erscheint aber eine gut sichtbare Beschilderung, ein Hinweis darauf, welchen Weg die Gäste der Münchner Volkshochschule nehmen sollen, wenn sie aus der U-Bahn am Scheidplatz aussteigen. Denn vielen von ihnen ist, wie Seniorenbeirätin Ingrid Neumann-Micklich weiß, die neue Adresse noch nicht bekannt. Mit Unterstützung des Westschwabinger Bezirksausschusses bat die SPD-Politikerin deshalb die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) um eine Orientierungshilfe.

Die Antwort aber missfällt den Lokalpolitikern. Um die Fahrgäste nicht mit zu vielen Details in den Bahnhöfen zu überfrachten, habe man vor einigen Jahren unter Mitwirkung von Design-Experten, Wahrnehmungspsychologen und dem städtischen Behindertenbeirat ein neues Leit- und Informationssystem entwickelt, erläutert die Leiterin des Bereichs Marketing bei der MVG, Bettina Peter: "Es beschränkt sich auf die Darstellung weniger wichtiger Informationen wie Straßennamen und Umsteigebeziehungen zu anderen Verkehrsmitteln." Ausgänge würden mit Buchstaben gekennzeichnet, die sich dann in den Umgebungsplänen in den Vitrinen am Bahnsteig wiederfänden. Wer die Pläne lese, finde leicht sein Ziel.

Viel zu kompliziert, kritisieren die Bürgervertreter: "Ein kleiner Umgebungsplan, das reicht bei weitem nicht aus." Am Arbeitsgericht, argumentiert Ani-Ruth Lugani (SPD), habe es die MVG doch auch geschafft. Gremiums-Chef Walter Klein (SPD) will sich nun ganz oben beschweren - mit einem "gesalzenen Brief", adressiert an den MVG-Chef Herbert König.

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