Schwabing:Stadt will öffentliche Bücherschränke testen

Er ist der einzige seiner Art in München. Noch. Der Bücherschrank am Nordbad in Schwabing ist gut frequentiert, die Schiebetüren gehen oft auf und zu für Liebhaber von Romanen, Reise- und Sachliteratur oder Krimis. Seit etwa eineinhalb Jahren gibt es diese kostenlose Lektüren-Tauschbörse, dank großem Engagement einzelner Mitglieder des Westschwabinger Bezirksausschusses konnte der Spind damals realisiert werden. Die bürokratischen Hürden waren hoch: Die Lokalpolitiker mussten eigens einen Verein gründen und die Stadtwerke ins Boot holen, denn: Im öffentlichen Raum durfte der Bücherschrank seinerzeit nicht stehen.

Das soll sich nun ändern. Das Kreisverwaltungsreferat hat auf Antrag der Westschwabinger bei der Bürgerversammlung und der Bitte mehrerer Bezirksausschüsse die Sondernutzungsrichtlinien geändert. In den kommenden fünf Jahren darf probeweise in jedem Stadtbezirk ein offener Bücherschrank aufgestellt werden. Man will "praktische Erfahrungen" sammeln. Die Befürchtung von Seiten der Stadt, die Schränke könnten vergammeln oder zerstört werden, muss erst widerlegt werden. Dass das grundsätzlich machbar ist, zeigt sich am Nordbad: Die bronzene Bücherbox, die sich die Schwabinger ausgesucht haben, ist wetterfest und vor Vandalismus geschützt.

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