Tino Oelker hat dutzendweise Belege für seine Beobachtungen. Der neue Stadtplatz am Ackermannbogen, eigentlich als autofreie Zone geplant, wird gerne als Schleichweg benutzt. Auf Oelkers Bildern sind Fahrzeuge samt Kennzeichen zu erkennen, die die Busspur entlang fahren, teils sogar in falscher Richtung. Andere parken halb auf dem Bürgersteig, obwohl sie aufgrund des Durchfahrverbotes dort nicht einmal hinkommen dürften.
"Die Straße ist so breit, die lädt regelrecht zum Befahren ein", meint der Schwabinger. "Wenn erst das Tollwood beginnt", fürchtet er, "kann das lustig werden." Das Neubauquartier südlich des Olympiaparks versinkt während des Tollwood-Festivals im Sommer regelmäßig im Verkehrschaos, weil viele der Festivalbesucher in den Straßen der Siedlung einen Parkplatz zu ergattern versuchen. Die Polizei, von Anwohnern und dem Westschwabinger Bezirksausschuss sensibilisiert, hat bereits signalisiert, den Bereich um den Stadtplatz in Zukunft stärker überwachen zu wollen. Doch das allein, mutmaßen Bürger wie Lokalpolitiker, reiche als Maßnahme vermutlich nicht aus. Geprüft werden sollen deshalb nun vom Kreisverwaltungsreferat zusätzliche Alternativen: versenkbare Poller beispielsweise oder eine vom Busfahrer einfach zu öffnende Schranke. Auch Blitzampeln oder eine Umgestaltung der Straße mit erhöhten Schwellen stehen zur Disposition.
Das Aufstellen weiterer Schilder, glauben die Stadtteilvertreter, etwa mit Hinweis auf fehlende Wendemöglichkeiten, biete "wahrscheinlich keine nachhaltige Lösung". Tino Oelker selbst plädiert für eine Straßenverengung oder eine Schranke. Ansonsten, da ist sich der Schwabinger sicher, bleibe die Durchfahrt ein "Dauerproblem".