Schwabing:Ringen um die Innenhöfe

Bauprojekt an Hiltenspergerstraße löst Grundsatzdebatte aus

Westschwabings Grüne fürchten wegen der zunehmenden Bebauung der Innenhöfe um den Charme ihres Viertels. Dass im dichtestbebauten Stadtbezirk Münchens immer mehr Dachgeschosse ausgebaut werden, um Wohnraum zu gewinnen, daran stoßen sich die Lokalpolitiker kaum noch. Debatten innerhalb des Bezirksausschusses (BA) aber löste jetzt ein Vorhaben der GBW aus.

24 Wohnungen will das Wohnungsbauunternehmen im Hof der Hiltenspergerstraße 38-40 errichten. Der BA hatte die Planung zunächst unisono mit dem Verweis auf einen zu geringen Abstand zwischen Bestandsgebäude und vierstöckigem Neubau abgelehnt. Dem überarbeiteten Bauantrag jedoch stimmte nun eine Mehrheit in der jüngsten Sitzung zu - mit Ausnahme der Grünen. Bei der neuen Version wird die monierte Lücke komplett geschlossen, die dort entstehenden Wohn- und Essräume sollen dem Bestand zugeschlagen werden. "Dieses Modell", kritisiert Architektin Filiz Freifrau von Thermann (Grüne), "zerstört die Atmosphäre Schwabings". Noch vor einiger Zeit habe der BA einer so dichten Bebauung eines Innenhofes, der nur noch ein "Licht- und Luftschacht" sei, die Zustimmung verweigert. "Und jetzt sind wir auf einmal einverstanden." Verdichtung sei ja "in Ordnung", relativiert die Politikerin. "Aber sie darf nicht auf Kosten der Wohnqualität gehen."

Die Befürworter des Antrags dagegen argumentieren, dass es durchaus Grünflächen im Innenhofkarree gebe - bei den Nachbarn. "Und auch der mächtige Baum an der Grundstücksgrenze bleibt erhalten." Im Übrigen sei die Freifläche, die nun bebaut werden soll, kein schön gestalteter Garten, sondern kahler Parkraum.

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