Schwabing:Personal gefunden

Am kommenden Samstag kann das Bad Georgenschwaige endlich für Besucher öffnen

Von Ellen Draxel, Schwabing

Schwimmfetischisten aus Schwabing und Milbertshofen sind frustriert. Die Sonne lacht vom Himmel, die Temperaturanzeige klettert Richtung 30-Grad-Marke. Doch ihr Wunsch, sich im nächstgelegenen Schwimmbad ins kühle Nass zu stürzen oder morgens ihre Bahnen zu schwimmen, bleibt unerfüllt. Denn das Bad Georgenschwaige an der Belgradstraße ist seit Wochen geschlossen. Der Grund: Personalmangel.

"Wir haben nicht genug Saisonkräfte", erklärt Stadtwerke-Sprecherin Bettina Hess. Das liege, ergänzt Bäderchefin Christine Kugler, unter anderem daran, dass 2017 viele bewährte Saison-Mitarbeiter im Cosimawellenbad fest angestellt worden seien. "Deshalb haben wir nun nicht genug Aufsichtspersonal, um alle Bäder und Saunalandschaften zu beaufsichtigen." Mitte Mai fehlten stadtweit noch 20 Rettungsschwimmer, inzwischen sind es noch zehn. "Wir sind angesichts der derzeitigen Bewerberlage aber zuversichtlich, dass wir im Laufe des Juni oder spätestens bis Anfang Juli voll besetzt sind", sagt Hess.

Verständnis für die personelle Situation der Münchner Bäder haben nicht alle Gäste. "Die Tatsache, dass man es nicht schafft, auch nur einen einzigen Tag in der Woche für (im Arbeitsleben stehende) Frühschwimmer zu organisieren, spricht für sich", schimpft ein Besucher, der sich derart ärgert, dass er sich deswegen an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gewandt hat. Der Rat Kuglers, Stammgäste des Georgenschwaig-Bads könnten übergangsweise ins Ungererbad oder ins Dantebad ausweichen, ist aus seiner Sicht keine sinnvolle Option. Denn das Bad am Petuelring besuchten auch viele ältere Leute. Und die "fahren zum Teil nicht Auto und auch nicht mehr Fahrrad".

Der Mann ist auch deshalb so erbost, weil es nicht das erste Mal ist, dass das Schwabinger Bad am Nordrand des Luitpoldparks für Gäste nicht zugänglich ist. Vergangenes Jahr und auch schon den Sommer davor musste das Freibad bei größter Hitze für ein paar Tage schließen, weil die Folie, mit der das 50-Meter-Becken ausgekleidet ist, undicht war.

Das Georgenschwaig-Bad, eines der ältesten Freibäder Münchens, eine ruhige Idylle unter alten Bäumen, steht daher bereits auf der Sanierungsliste der Münchner Bäder. Zeitpunkt und Projektumfang der Sanierung stehen aber noch nicht fest.

Jetzt jedenfalls soll das Bad Georgenschwaige erst einmal wieder für Besucher geöffnet werden. Am Samstag, 16. Juni, ist es soweit.

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