Schwabing:Fehlende Signale

Politiker fordern, Ampeln für Blinde umzurüsten

Ampeln mit akustisch-taktilen Signalen sind für blinde und sehbehinderte Menschen unverzichtbar, wenn sie stark befahrene Straßen ohne fremde Hilfe sicher überqueren wollen. An vielen Kreuzungen aber fehlen diese Signale - der teuren Anschaffung wegen. Zwischen 40 000 und 70 000 Euro kostet, je nach Aufwand, die Umrüstung einer einzigen Ampel. Und in München ordnen rund 1100 Ampeln den Verkehr. Westschwabings Lokalpolitiker fordern jetzt, "nach und nach" zumindest all diejenigen Verkehrsampeln, die neu aufgestellt, erneuert oder repariert werden, mit Zusatzsignalen für Blinde zu versehen. Langfristig sei die Umrüstung aller Ampeln "wünschenswert", konstatiert das Gremium.

Derzeit werden in München Anlagen am und innerhalb des Mittleren Rings grundsätzlich mit Blindensignalen ausgestattet, wenn sie neu errichtet oder ausgetauscht werden. Ob sie dort aber eine Vollausstattung in Form von taktilen, akustischen und Orientierungs-Signalgebern bekommen oder nur einen Teil davon, hängt laut einem Sprecher des Kreisverwaltungsreferats "von den örtlichen und verkehrstechnischen Bedingungen" ab.

Außerhalb des Mittleren Rings werden Ampeln mit derlei Signalen nur an von Fußgängern besonders stark frequentierten Kreuzungen installiert, etwa an Umsteigepunkten des öffentlichen Nahverkehrs oder in der Nähe von Altenheimen und Behörden. In den vergangenen Monaten hat der Westschwabinger Bezirksausschuss immer wieder Signale für Blinde an verschiedenen Stellen im Viertel gefordert, zuletzt an der Ecke Karl-Theodor-Straße/Schleißheimer Straße. Auch die Ampel an der Kreuzung Clemensstraße/Schleißheimer Straße erhielt kürzlich ein Blindensignal, auf Bitte des dort ansässigen Münchner Arbeitsgerichts.

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