Schwabing:Einsatz für Johannes-Kolleg

Studentenwohnheim Johannes-Kolleg an der Hiltenspergerstraße 84 in Schwabing-West, internationales Wohnheim, das die Erzdiözese abreißen möchte. internationales âĞFlairâĜ

Das Johannes-Kolleg ist ein Beispiel für gelebte Integration.

(Foto: Florian Peljak)

Bezirksausschuss will Haus unbedingt für Studenten erhalten

Von ellen draxel, Schwabing

Der Westschwabinger Bezirksausschuss fordert den Erhalt des Johannes-Kollegs in seiner jetzigen Form. Die Renovierung des Gebäudes sei einem Neubau vorzuziehen, so die Lokalpolitiker - auf jeden Fall müsse weiterhin eine studentische Nutzung des Hauses gewährleistet sein.

Das Johannes-Kolleg ist ein Beispiel für gelebte Integration. 112 Studenten aus 43 Nationen leben derzeit in dem Studenten-Wohnheim an der Hiltenspergerstraße - sie kommen aus Gegenden, wo Menschen Krieg führen, wo es wegen mangelnder religiöser Toleranz zu Massenvertreibungen und Blutvergießen kommt. Hier in Schwabing leben die jungen Erwachsenen friedlich miteinander, sie lernen und feiern gemeinsam.

Ende September jedoch soll damit Schluss sein, das katholische Missionswerk Missio hat das Haus an die Erzdiözese München und Freising verkauft, die es im November abreißen und einen Neubau mit Wohnungen errichten will. Wohnraum, der "besonders auch kirchlichen Mitarbeitern wie Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen zur Verfügung gestellt werden" soll, betont das Erzbischöfliche Ordinariat. Den Studierenden und auch den Sprachschülern aus dem Johannes-Kolleg verspricht das Ordinariat Hilfe bei der Suche nach einem neuen Wohnheimplatz. "Wir bemühen uns sehr stark darum, dass alle Studierenden, die sich an uns wenden, zum Wintersemester 2015/16 einen Wohnheimplatz bekommen", erklärte Thomas Hagen dem Bezirksausschuss Mitte Juni. Das aber reicht den Politikern nicht. Sie wollen die "Schwabinger Mischung" erhalten wissen, glauben überdies nicht an günstigen Wohnraum für Kindergärtnerinnen. Ein Gespräch mit dem Generalvikar der Erzdiözese, Peter Beer, soll nun Klärung bringen.

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