Schwabing:Bekenntnis zum Johannes-Kolleg

Formal sind die Stadtviertelpolitiker in Schwabing-Freimann gar nicht zuständig, dennoch hat der Bezirksausschuss jetzt ein Unterstützungsvotum für das Johannes-Kolleg im Nachbarstadtbezirk Westschwabing abgegeben. Das Gremium appelliert an die Erzdiözese München und Freising, das Studentenwohnheim zu erhalten - oder, falls ein Abriss unumgänglich ist, die Einrichtung in einem Ersatzbau fortzuführen. "Dieses Haus ist sehr bewahrenswert", sagte der Kinder- und Jugendbeauftragte des Stadtbezirks, Johannes Trischler (SPD). Womöglich könne man Zeit gewinnen, um das Konzept in einem anderen Haus zu übernehmen. Horst Engler-Hamm (Freie Wähler) monierte, "dass die Kirche auf dem Rücken der Studenten mit Immobilien spekuliert".

Das Johannes-Kolleg gilt als erfolgreiches Integrations-Projekt. 112 Studenten aus 43 Nationen leben in dem Wohnheim an der Hiltenspergerstraße zusammen. "Es ist eine sehr besondere Gemeinschaft", warb Johannes-Kolleg-Sprecher Samuel Held in der Bezirksausschuss-Sitzung - erfolgreich - um Unterstützung. Das katholische Missionshilfswerk Missio hat das Haus an die Erzdiözese verkauft; diese will es im November abreißen und einen Neubau mit Wohnungen errichten - laut einem Diözesensprecher primär für kirchliche Mitarbeiter wie Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen.

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