Schwabing:Alles wie gehabt

Zebrastreifen in 3D-Optik sind in der Stadt nicht erlaubt

Von Ellen Draxel, Schwabing

Die weißen Balken scheinen über dem Asphalt zu schweben. Irritierend, dass Fußgänger mühelos darüber spazieren und Radfahrer nicht an den Blöcken hängen bleiben. Zebrastreifen in 3D-Optik sind in Ísafjörður im Nordwesten Islands die neueste Errungenschaft in Sachen Verkehrssicherheit. Sie wirken wie Hindernisse und sind doch nur mit einer speziellen Technik auf den Boden gemalt.

In München aber wird diese Version wohl vorerst keine Testphase durchlaufen. Zuletzt hatten Westschwabings Stadtteilvertreter auf Initiative der Grünen darum gebeten, bei Zebrastreifen und Fahrradstraßen-Symbolen in ihrem Viertel die 3D-Methode anzuwenden. "Das Kreisverwaltungsreferat", erklärt dazu KVR-Sprecher Alexander Stumpf, "darf Ge- oder Verbote ausschließlich nach den geltenden Vorschriften der Straßenverkehrsordnung anordnen". In dieser Satzung, basierend auf mehreren internationalen Abkommen von 1968, ist auch die Gestaltung von Zebrastreifen geregelt. Weil Island seinerzeit die internationalen Abkommen nicht ratifiziert habe, könne der Staat dort, so Stumpf, von den rechtlichen Vorgaben problemlos abweichen. Deutschland hingegen nicht - es sei denn, die Länder befürworteten Änderungen.

Doch "ein nicht nur geringfügiges Abweichen von den Gestaltungsvorgaben der Straßenverkehrsordnung" wird vom Freistaat abgelehnt. Fußgängerüberwege werden laut KVR "auch künftig entsprechend den zugrunde liegenden Vorgaben angeordnet und eingerichtet".

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