Schumann's:Zu Besuch bei einer alten Legende

Bratkartoffeln meets Schickeria: Der Münchner Charles Schumann betreibt seit mehr als 25 Jahren die wohl berühmteste Bar der Welt.

Anna Fischhaber

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Boris Becker spricht von einem "Stück Zuhause", Produzent Bernd Eichinger von der "besten Bar der Welt". Kultregisseur Helmut Dietl hat sich schon den einen oder anderen Drink hier genehmigt, Schauspieler Uwe Ochsenknecht (Foto) auch. Die Rede ist vom Schumann's - neben dem P1 Münchens einzig echter Inladen, der über die Jahrzehnte überlebt hat.Foto: Hess

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Einen Türsteher gibt es nicht - und so fällt der Zugang zu dem illustren Zirkel direkt am Odeonsplatz selbst Normalsterblichen wie uns leicht: Einfach durch die Tür mit dem Rundbogen gehen - und schon ist man drin.Foto: Fischhaber

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Wirklich dabei ist man aber erst, wenn einer der kultivierten und doch unerbittlichen Kellner sich erbarmt und einen der dauerreservierten Tische im Schumann's freigibt. Manche warten darauf ihr Leben lang - so besagt es zumindest der Mythos.Foto: SZ

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Bei uns geht es diesmal ganz schnell. Vielleicht weil selbst das Schumann's, seit es am Odeonsplatz residiert, am Samstagabend von gewöhnlichen Touristen, die zum Holzfällerhemd sichtbar teure Handtaschen tragen, bevölkert wird.Foto: Fischhaber

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Manch Weitgereister zeigt sich ein wenig enttäuscht, als er sich umsieht - und entdecken muss, dass das Ambiente lange nicht so edel ist wie man es von DER Bar erwartet. Doch es lohnt sich, auf die Details zu achten: Die schlichten Holztische harmonieren perfekt mit den roten Lederbänken und die orangen Campari-Flaschen spiegeln sich nur scheinbar zufällig in der grünen Marmorwand hinter der Theke.Foto: Fischhaber

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Die hohen Wände geben dem Raum etwas Feierliches - "Kathedrale" wird die Bar deshalb auch genannt. Die Fenster sind mit roten Bannern gegen neugierige Blicke abgeschirmt, zu später Stunde ist das Licht schummrig, im Hintergrund erklingen leise Pianoklänge vom Band.Foto: Fischhaber

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Die Karte ist dick. Wir blättern uns an den Globalisierungsdrinks wie dem Sake-Shake vorbei und wählen den Klassiker des Meisters. Schumanns berühmteste Erfindung, der Swimmingpool (Foto), feiert derzeit 30. Geburtstag. Und doch gelingt es dem süßen, türkisfarbenen Drink noch immer, uns in den Tropenhimmel zu versetzen.Foto: Fischhaber

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Das entschädigt ein wenig dafür, dass an diesem Abend keine lokale Prominenz auftaucht. Selbst Inhaber Charles Schumann lässt sich nicht blicken. Vielleicht schreibt der stets braungebrannte Gastronomen mit der eisgrauen Gigolofrisur an einer neuen Bibel für Barmixer. Oder er macht seinem Ruf als Deutschlands ältestes Fotomodel (Foto) die Ehre und stolziert für Hugo Boss über den Laufsteg.Foto: dpa

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Charles Schumann, Jahrgang 1942, heißt eigentlich Karl Georg Schuhmann und stammt aus einer Oberpfälzer Bauerfamilie. Nach Jesuiteninternat, Bundesgrenzschutz und Hotelfachschule landete er in München, wo er 1982 - damals noch in der Maximilianstraße (Foto) - seine erste American Bar aufmachte.Foto: Hess/Archiv

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"Tiefgarage mit Lüftungsschlitzen", schrieb zur Eröffnung ein respektloser Kollege. Inzwischen ist das Schumann's eine Legende - wenn auch eine etwas antiquierte. Den alten Leuchtschriftzug aus der Maximilianstraße kann man heute im Museum bewundern. Und die Bratkartoffeln des Chefs haben längst Kultstatus - und wer kann das zu Lebzeiten schon über seine Hausmannskost sagen?Foto: SZ

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Auch die zeitlose Einrichtung am neuen Standort kann eben nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Mehrzahl der legendären Gäste längst aus dem Nachtleben verabschiedet hat. Vielleicht aus Verzweiflung darüber hat Deutschlands berühmtester Barkeeper vor ein paar Jahren eine Tagesbar in den Fünf Höfen aufgemacht.Foto: Fischhaber

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Im Schumann's selbst sind die Umgangsformen demokratischer geworden - wohl aus Angst den Anschluss zu verlieren. Denn die jungen Kreativen treffen sich längst woanders.Foto: Fischhaber(sueddeutsche.de/sonn)

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