Schulsanierung:Es geht voran

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Planeggs teuerstes kommunales Projekt, die Komplettsanierung der Volksschule samt neuer Turnhalle, liegt im Zeitplan. Bei einer Baustellenbegehung lobt Bürgermeister Heinrich Hofmann die Architekten

Von Rainer Rutz, Planegg

Trotz aller Unkenrufe und Kritik im Vorfeld: Die Komplettsanierung der Planegger Volksschule an der Josef-von Hirsch-Straße kommt gut voran. Dies gilt auch für den Neubau der Turnhalle. Bei einer Begehung der Baustelle mit Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD), dem Architekten Peter Oppenheimer und Gemeinderäten vergangene Woche wurde die teuerste Baustelle der Gemeinde inspiziert. Hofmanns Resümee: "Es läuft prima." Der Bürgermeister ist sich sicher, dass auch die im vergangenen Jahr anvisierten Kosten in Höhe von rund 11,2 Millionen Euro eingehalten werden können.

Die Gemeinderäte hatten auf mehreren Sitzungen buchstäblich um jeden Cent gerungen. Die erste Kostenschätzung war von 6,8 Millionen Euro für die Komplettsanierung des 110 Jahre alten Gebäudes ausgegangen. Doch dann stellte sich heraus, dass die alte Turnhalle nicht mehr sanierungsfähig war, und die Schätzungen sprangen auf knapp zwölf Millionen Euro. Die enorme Kostenmehrung für den Umbau der Volksschule ist nicht alleine auf den Neubau der Turnhalle zurückzuführen. Nach Angaben der Architekten sind auch "unvorhersehbare Schwierigkeiten", etwa mit der Statik des alten Gebäudes und der Konstruktion der Decken, die nun samt und sonders erneuert werden müssen, Ursache. Umstritten war im Gemeinderat auch der Bau einer Lüftungsanlage, deren teuerste Ausführung zwar viel Komfort bringt, aber letztlich doppelt so teuer ist wie eine einfachere Version, nämlich rund eine halbe Million Euro.

Die Einweihung der neuen Turnhalle soll 2019 sein. (Foto: Stephan Rumpf)

In zähem Ringen ging man im Gemeinderat Punkt für Punkt durch - und sparte schließlich einige hunderttausend Euro. Nicht nur zur Freude von Hofmann, der für mehr Großzügigkeit plädiert hatte. "Die Schule soll vom Lernraum zum Lebensraum" werden, lautet das Motto der Gemeinde, wie es auch auf der Internetseite der G + O Architekten heißt. Dort wird allerdings das Kostenvolumen noch mit rund 7,1 Millionen Euro angegeben - eine Zahl, die längst überschritten ist. "Man darf nicht vergessen, dass so eine Renovierung die nächsten 30 Jahre halten wird", sagt Hofmann, "und da muss man für unsere Kinder schon mal hinlangen dürfen".

Der Rohbau der neuen Turnhalle steht bereits. Erkennbar schon "die schöne Glasfassade am Südteil, die von der Josef-von-Hirsch-Straße aus gut zu sehen ist", freut sich der Bürgermeister. "Eingebaut" wird ein modernes Stoßdämpfer-System, so genannte Prallwände, die die Verletzungsgefahr für die kleinen Sportler verringert. Es gibt einen Raum für die Lehrer, zwei Umkleiden und einen Multifunktionsraum. Zum Schuljahresbeginn 2019 soll die Halle eingeweiht werden. In den nächsten Wochen wird der alte Teil des Schulgebäudes, in dem die Volkshochschule untergebracht war, fertig, sodass im September, bei Schulbeginn, zwei Klassen und die Schulverwaltung für etliche Monate hierher umziehen können. Dann kann der große Haupttrakt in Angriff genommen werden: Es gibt neue Böden, die gesamte Schultechnik wird erneuert, die Heizung läuft demnächst über Fernwärme, die Fassade wird modernisiert. Die schon aus Zeitgründen unbedingt notwendige Koordination zwischen den einzelnen Gewerken klappe gut, sagt Hofmann und lobt in diesem Zusammenhang Andreas Löbe vom Bauamt: "Der richtige Mann am richtigen Ort."

Planeggs Bürgermeister Heinrich Hofmann (links, rote Hose) mit Architekt Peter Oppenheimer und Gemeinderäten bei der Besichtigung der Baustelle. (Foto: Stephan Rumpf)

In den Jahren bis zur Fertigstellung, geplant ist der September 2020, werden einige Klassen noch mehrmals umziehen müssen. Zwei Hauptakteure werden bis dahin allerdings nicht mehr im Amt sein und die Einweihungszeremonie "vom Rand aus miterleben müssen", bedauert Hofmann: er selbst, der 2020 aus Altersgründen kein zweites Mal antreten darf, und die langjährige Rektorin der Volksschule Eva Reindl, die bis dahin in Pension geht.

© SZ vom 12.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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