Schule in München:Nach Giftalarm: Neuhauser Grundschule bleibt geschlossen

  • Am vergangenen Donnerstag wurde eine Neuhauser Grundschule geräumt. Mehrere Schüler hatten über Atemwegsbeschwerden und Reizungen geklagt.
  • Die Feuerwehr konnte bislang noch keine giftige Substanz entdecken.
  • Der Unterricht wird vorsichtshalber in Ausweichquartieren fortgesetzt.

Von Melanie Staudinger

Nach einem mysteriösen Giftalarm bleibt die Grundschule an der Gertrud-Bäumer-Straße in Neuhausen weiter geschlossen. Noch gebe es keine Ergebnisse der Raumluftmessungen, teilte das städtische Bildungsreferat mit. Die Schule war am vergangenen Donnerstag geräumt worden, weil sich ein undefinierbarer Geruch ausgebreitet hatte und Kinder über Atemwegsbeschwerden und Reizungen in den Augen klagten.

Wann Schüler und Lehrer in ihre Räume zurückkehren können, ist unklar. Ebenso wenig ist bekannt, welcher Stoff den Alarm ausgelöst hat. Die große Aufregung hat sich an der Gertrud-Bäumer-Straße mittlerweile gelegt. Noch in der vergangenen Woche haben die Verantwortlichen ein Notprogramm ausgearbeitet, das nun greift.

Damit die Kinder ihren üblichen Schulweg gehen konnten, trafen sie sich am Montag um acht Uhr vor ihrer geschlossenen Schule. Dort holten sie gemeinsam mit ihren Lehrern erst einmal ihre Schulsachen aus den Klassenzimmern und machten sich dann auf den Weg in ihre Ausweichquartiere. Die Mittelschule an der Elisabeth-Kohn-Straße, die Grund- und die Förderschule an der Dachauer Straße, die Grundschule an der Hiltenspergerstraße sowie die Grund- und die Mittelschule an der Alfonsstraße haben nach Angaben des staatlichen Schulamts die insgesamt 21 Klassen aufgenommen.

"Wir sind sehr dankbar, dass alles so reibungslos geklappt hat", sagt Beate Eckert-Kalthoff, die stellvertretende Leiterin des Schulamts. Für die Kinder dürfte die Fahrt eine fröhliche Abwechslung gewesen sein: Einige nahmen mit ihren Pädagogen die Straßenbahn, die Stadt sponsorte die Fahrkarten.

Dennoch werden die meisten den vergangenen Donnerstag so schnell nicht vergessen. Gegen zwölf Uhr mittags mussten 530 Kinder ins Freie gebracht werden, sie standen teilweise in Hausschuhen und in Socken auf dem Rasen. 28 Kinder klagten über ein Kribbeln im Hals und ein Brennen in den Augen. Sie wurden medizinisch untersucht. Eltern berichteten von einem "stechenden, beißenden Geruch" in der Schule, die Feuerwehr allerdings nahm nichts Ungewöhnliches wahr. Zur Sicherheit wurde ein Analyseteam losgeschickt, das nach gefährlichen Stoffen in der Luft suchen sollte.

"Trotz aller technischen Messungen konnte keine Ursache und somit auch keine Substanz festgestellt werden", berichtete die Feuerwehr. Nun überprüft ein unabhängiges Institut die Raumluft. Erst wenn bedenkenlose Ergebnisse vorlägen, so eine Sprecherin des Bildungsreferats, werde die Schule wieder öffnen. Bis dahin entfällt der Nachmittagsunterricht; das Tagesheim und die Mittagsbetreuung haben geöffnet.

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