Schulanfang in München:Kleinere Klassen, mehr Lehrer

Gute Nachrichten für Münchner Grundschüler: Ihre Lehrer dürften mehr Zeit für sie haben. In einer Klasse sitzen 22 Kinder - weniger als im Vorjahr. Aber: Mehr Schüler haben einen Migrationshintergrund.

Tina Baier

Für die Münchner Grund- und Hauptschüler beginnt das neue Schuljahr mit einer erfreulichen Nachricht: Die Klassen werden etwas kleiner. An den Grundschulen sitzen im Schnitt nur noch 22,24 Kinder in einer Klasse. An den Hauptschulen sind es sogar nur 19,45 Schüler.

Schulanfang - Schülerin mit Schultüte

9503 Mädchen und Jungen kommen an diesem Dienstag in München in die Schule.

(Foto: dpa)

Nach Auskunft von Georgine Müller, Leiterin des Staatlichen Schulamts in München, werden in mehr als der Hälfte aller Volksschulklassen zwischen 21 und 25 Schüler unterrichtet. In nur noch 238 von insgesamt 2182 Klassen sind es zwischen 26 und 30. Mehr als 30 Kinder pro Klasse gibt es an den Münchner Grund- und Hauptschulen überhaupt nicht.

Die positive Entwicklung hat mehrere Gründe: Zum einen kommen dieses Jahr in München 832 Kinder weniger in die erste Klasse als im Vorjahr. Insgesamt sind es 9186 Erstklässler an den staatlichen Schulen und 317 an Privatschulen. Zum anderen hat das Kultusministerium die maximal erlaubte Zahl von Schülern in der ersten Klasse auf 28 und in der zweiten auf 29 verringert. Vergangenes Jahr war es noch jeweils ein Schüler mehr.

Seitdem gilt außerdem die Regel, dass Klassen mit mehr als 25 Schülern geteilt werden können, wenn mehr als die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund haben. "Das hat in München dazu geführt, dass in diesem Schuljahr 90 Lehrer mehr eingestellt wurden als im Vorjahr'", sagt Georgine Müller. Sowohl an den Grundschulen als auch an den Hauptschulen ist der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund angestiegen. An den Grundschulen von 37,0 Prozent auf 40,1 Prozent und an den Hauptschulen von 61,8 Prozent auf 63,9 Prozent.

Für diese Schüler gibt es in München zahlreiche Angebote, die alle das Ziel haben, dass die Kinder möglichst schnell Deutsch lernen. In Förderkursen werden Schüler, die eine Regelklasse besuchen, zusätzlich in Deutsch unterrichtet. In den Deutschförderklassen gibt es für Schulanfänger mit Sprachproblemen Sonderunterricht in den Fächern Deutsch, Mathe sowie Heimat- und Sachkunde. Und in den Übergangsklassen bekommen die Schüler zusätzlich zehn Stunden Deutsch als Zweitsprache.

An 14 Grundschulen gibt es jetzt ein Ganztagesangebot

Auch baulich hat sich einiges verändert: An 20 Schulen wurde in den Sommerferien renoviert und saniert, wurden etwa Großküchengeräte und Lüftungsanlagen eingebaut. 300.000 Euro hat die Stadt dafür ausgegeben. An sieben Schulen mussten Container aufgestellt werden, um Raum zu schaffen. Dadurch sind für 14 Millionen Euro auf die Schnelle 34 neue Unterrichtsräume entstanden.

Zwei große Bauprojekte hat die Stadt abgeschlossen, die insgesamt 17Millionen Euro gekostet haben: Die Erweiterung der Grundschule und des Tagesheims An der Schäferwiese in Obermenzing sowie Ausbau und Sanierung der Grundschule Forellenstraße im Bezirk Trudering-Riem. An beiden Schulen gibt es jetzt deutlich mehr Tagesheim- beziehungsweise Hortplätze für die Betreuung nach Schulschluss.

An fünf zusätzlichen Grundschulen wurde eine Ganztagsklasse eingerichtet, nämlich an der Lehrer-Wirth-Straße, an der Kafka Straße, an der Berg-am-Laim Straße, an der Theolottstraße und am Theodor-Heuss-Platz. Die Zahl der Grundschulen mit Ganztagesangebot steigt dadurch auf 14 - von 130 insgesamt.

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