Es sieht nicht danach aus an diesem Freitagabend. Das wöchentliche Jugendtraining steht an, Nachwuchsschützen üben hier für Wettkämpfe und Vereinsmeisterschaft. Die Schießstände sind modern ausgerüstet, jeder Schütze hat einen kleinen Monitor neben sich, auf dem er seine Treffer sehen kann. Automatisch wertet die Standaufsicht per Computer die Ergebnisse aus. Es riecht modrig nach dem Reinigungsöl für die Waffen und ein bisschen nach Schweiß. Hinter den Schießständen tuscheln einige Zuschauer, ansonsten herrscht Stille, die nur durch das unregelmäßige metallische Klacken der Schüsse unterbrochen wird. Wäre da nicht Klaus Stichlmayr.
Er ist Jugendtrainer und zwar - das wird sofort klar - ein strenger. Stichlmayr gibt zuweilen zackige Kommandos, ordnet Schießpausen an, gelegentlich korrigiert er die Haltung der Jugendlichen. Schabernack zu treiben, traut sich keiner, es herrscht Professionalität.