Schrannenhalle in München:Schrott oder der letzte Schrei?

Die Schrannenhalle steht unter Zwangsverwaltung, die Zukunft ist ungewiss. Doch würde München die Schranne überhaupt vermissen? Eine Bilanz.

Lisa Sonnabend

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Die Schrannenhalle steht unter Zwangsverwaltung, die Zukunft ist ungewiss. Doch würde München ohne die Schranne überhaupt etwas abgehen? Eine kleine Bilanz.Die AtmosphäreDie Atmosphäre in der Schrannenhalle ist - sagen wir es mal milde: verbesserungswürdig. Mittags ist man oft der einzige Gast und kommt sich in der Halle verloren vor. Abends treffen sich hier ein paar Leute zum Feierabendbier und am Wochenende tanzen viele sogar - allerdings eher Ebersberger als Glockenbachviertler.Aber die riesige Halle vermögen auch sie nicht angemessen zu füllen. Es ist laut, das Gegenüber kaum zu verstehen, der Sound aus der Anlage verhallt in den Tiefen des Raumes.Was taugt die Schranne? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!Foto: Sonnabend

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Die ArchitekturDie Schrannenhalle war und ist seit 2005 wieder Teil der Münchner Stadtgeschichte: Das Bauwerk ist dem historischen Gebäude nachempfunden, das 1853 von Stadtbaumeister Karl Muffat erbaut und mehr als 60 Jahre an der heutigen Blumenstraße stand. 1914 wurde sie abgebaut, die Reste brannten 1932 ab. Das neue Gebäude überzeugt durch die konsequente Berücksichtigung des alten Baus, es werden aber Einflüsse der modernen Architektur hinzugezogen. Gelungen!Was taugt die Schranne? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!Foto: dpa

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Der Tatort Gemeinsam "Tatort" schauen ist in. Die Schranne hat dies als eine der ersten Münchner Kneipen erkannt - und bietet ein besonderes Schmankerl. Kurz bevor der Täter feststeht, wird die Übertragung auf der Riesenleinwand angehalten. Die Zuschauer diskutieren, wer der Täter ist. Dann wird das Ende gezeigt. Nette Idee, die es nur in der Schranne gibt!Was taugt die Schranne? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!Foto: WDR/Thiele/aus: Tatort "Eine Leiche zuviel"

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Die EinkaufsmöglichkeitenIn der Schrannenhalle gibt es alles, was man eigentlich gar nicht braucht oder auch woanders besorgen kann. Rosa Dirndl-Taschen, auf denen Spatzl steht, üppige Öl-Gemälde mit München-Motiven oder ein Jochen-Schweizer-Geschenkgutscheine. Extra wegen der Einkaufsläden ist sicherlich noch kein Münchner in die Schrannenhalle gekommen. Und selbst verirrte Touristen flüchten schnell wieder.Was taugt die Schranne? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!Foto: dpa

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Das EssensangebotWeißwürste, Pizza, Sushi oder indisches Curry: Das Essensangebot in der Schrannenhalle ist reichhaltig. Im Geschmack allerdings nur solide. Viele gehen lieber ein paar Schritte zu den umliegenden Thailändern, Pizzerien und Indern - dort ist das Essen besser und günstiger.Was taugt die Schranne? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!Foto: Sonnabend

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Der ClubEinmal hat es die Schrannenhalle geschafft, mit ihrem Club in der Münchner Szene für Aufregung zu sorgen. Im November 2007 fand hier die Youporn-Party statt. Viele Politiker, Medien und Nachtaktive diskutierten tagelang über die skandalumwitterte Pornoparty, die sich am Ende als recht harmlos entpuppte. Seitdem gibt es im Club der Schranne Afterwork-Parties und Ü30-Feiern - ganz nett, aber viel zu brav.Was taugt die Schranne? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!Foto: Sonnabend

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Die TouristenattraktionWährend viele Münchner nur selten die Schranne betreten, kommen die Touristen in Scharen. Den Abstecher vom Viktualienmarkt empfiehlt inzwischen jeder Reiseführer. Doch was bekommen die Touristen zu sehen? Eine meist leere Halle, in der sie ein Bier trinken und eine Weißwurst essen können. Und danach noch ein wenig in den Souvenir-Läden stöbern. Außergewöhnliches werden sie nicht entdecken. Trauriges München!Was taugt die Schranne? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!Foto: Sonnabend

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Die KonzerteIn der Mitte der Schrannenhalle steht eine kleine Bühne, davor sind Bierbänke aufgestellt. An manchen Tagen ist hier ein buntes Programm geboten. Bundesliga-Live-Übertragungen, Diskussionsrunden oder Konzerte. Die Schrannenhalle als Kulturzentrum - das kommt der ursprünglichen Idee ziemlich nahe.Leider geht die Auswahl der Musikbands völlig an der Szene vorbei. Statt angesagten Münchner Nachwuchsbands treten hier Coverbands und nicht mehr ganz so junge Swingformationen auf. Und so gelingt es der Schranne auch nicht, das junge Münchner Publikum für sich zu gewinnen.Was taugt die Schranne? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!Foto: Rumpf

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