Salvatorkeller:Nockherberg-Chef Peter Pongratz hört auf

Salvatorkeller: Bier wird Pongratz wohl weiter trinken und auch ausschenken - aber bald nicht mehr auf dem Nockherberg.

Bier wird Pongratz wohl weiter trinken und auch ausschenken - aber bald nicht mehr auf dem Nockherberg.

(Foto: Claus Schunk)
  • Wenn der Salvatorkeller am Nockherberg nach dem Starkbieranstich 2017 zum Umbau geschlossen wird, geht auch der langjährige Chef Peter Pongratz.
  • Wer sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest - ein Gerücht lautet, Wiesnwirt Christian Schottenhamel habe Interesse.

Von Franz Kotteder

Der Paulaner am Nockherberg, landläufig immer noch Salvatorkeller genannt, wird zum 30. April kommenden Jahres nicht nur geschlossen - er bekommt auch einen neuen Wirt. Der langjährige Chef und Wiesnwirt Peter Pongratz, dessen Pachtvertrag zum 30. April 2017 ausläuft, kündigte seinen Abschied an.

Zugleich bestätigte die Paulanerbrauerei den SZ-Bericht über den Umbau des Stammhauses vom Dienstag. Die Renovierung soll bis zum Salvatoranstich 2018 abgeschlossen sein, dabei soll auch eine kleine Brauerei am Nockherberg entstehen. "Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen, um ein schönes neues Wirtshaus mit Hausbrauerei zu schaffen", so Paulaner-Geschäftsführer Andreas Steinfatt.

"Wir hatten am Dienstagvormittag ein Gespräch", erzählt Pongratz, "und man hat mich gefragt, ob ich den Nockherberg danach wieder pachten will. Ich habe mich dann ganz spontan dagegen entschieden." Wenn der Pachtvertrag ausläuft, wird er 70 Jahre alt sein. "Meine Frau sagt sowieso immer, sie fürchte, dass ich mal in einem meiner Läden sterbe", sagt er. "Ich habe mir vorgenommen, mir mehr Freizeit zu nehmen." Mit seinem Unternehmen macht Pongratz derzeit einen Jahresumsatz von 25 Millionen Euro und steht damit auf Platz 97 unter den 100 größten Gastro-Unternehmen Deutschlands.

Christian Schottenhamel soll sich für den Nockherberg interessieren

Neben dem Nockherberg, den er seit 1990 als Wirt betreibt, hat er noch seit 2004 das Wiesnzelt Winzerer Fähndl, 2009 kam die Grünwalder Einkehr in Grünwald dazu. Dorthin soll nun auch das Wiesnbüro umziehen. Ganz leicht fällt ihm der Abschied nicht: "Ich habe hier viele schöne Feiern erlebt", sagt er, "aber auch dramatische Momente, als das Wirtshaus 1999 in Flammen stand." Dem künftigen Pächter wolle er zur Seite stehen, "und nach der Wiedereröffnung werde ich dort sicher auch öfters Gast sein".

Wer der neue Pächter sein wird, steht natürlich noch nicht fest, es ist ja auch noch eine Weile hin bis zum Salvatoranstich 2018. Das wiederum nährt Gerüchte, ein anderer Wiesnwirt könne sich für den Nockherberg interessieren: Christian Schottenhamel. Der betreibt nicht nur zusammen mit seinem Cousin das Schottenhamel-Zelt auf dem Oktoberfest, sondern auch den Biergarten Menterschwaige und den Löwenbräukeller. Den Löwenbräukeller hat allerdings Wirte-Kollege Edi Reinbold (Schützenzelt) im vergangenen Jahr gekauft; er will ihn, wie er jüngst in einem SZ-Interview bestätigte, mit seinen beiden Söhnen selbst führen, wenn Schottenhamels Pachtvertrag 2017 ausläuft.

Im Schottenhamel-Zelt könnte es dann Paulaner statt Spaten geben

Als der Deal bekannt wurde, hatte Schottenhamel schon angekündigt, eine andere Großgaststätte übernehmen zu wollen, dachte dabei aber eher an einen Kauf. Am Dienstag war er auf Reisen und für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Rein theoretisch könnte er in Verhandlungen sogar damit punkten, in seinem Wiesnzelt künftig Paulaner statt Spaten auszuschenken: Das Schottenhamel-Zelt gehört nämlich der Familie und nicht einer Brauerei wie die meisten anderen.

Eines ist jedenfalls sicher: Verkauft wird der Paulaner am Nockherberg nicht. "Er ist und bleibt unser Stammhaus", sagt Andreas Steinfatt, "und in Zukunft soll es dort auch hausgebraute Paulaner-Biere geben. Die nächsten Monate werden wir intensiv planen und dann die neuen Ideen vorstellen."

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