S-Bahn-Tunnel:"Grob fahrlässig"

Die Freien Wähler haben Bedenken wegen der Finanzierung der zweiten Stammstrecke

Von kors

Auch die politische Debatte um die zweite Stammstrecke geht weiter. Am Freitag machten die Freien Wähler Bedenken wegen der Finanzierung des Tunnelbaus geltend. Hintergrund ist die von der Staatsregierung genannte Erhöhung der Investitionskosten auf 3,14 Milliarden Euro, alle möglichen Risiken mit eingerechnet sogar auf 3,84 Milliarden Euro. Mit diesen Summen seien die ursprünglich genannten Baukosten um mehr als 50 Prozent überschritten, sagte der Münchner FW-Landtagsabgeordnete Michael Piazolo unter Berufung auf Daten einer von ihm in Auftrag gegebenen Untersuchung. Damit aber falle das Verhältnis von Kosten und Nutzen der Projekts unter die magische Grenze von eins, sagte Piazolo. Dieses Verhältnis muss ein Projekt allerdings mindestens erreichen, um mit staatlichen Mitteln gefördert zu werden. "Somit ist eine zweite Stammstrecke, wie sie jetzt geplant wird, nicht förderfähig", folgert Piazolo. Das Vorgehen der Staatsregierung bezeichnet der Abgeordnete daher als "grob fahrlässig".

Zu lange habe man sich nur auf den Ausbau der Stammstrecke konzentriert und andere Alternativen vernachlässigt. Damit das Projekt wieder auf Gelder aus der öffentlichen Hand hoffen kann, müsse der Nutzen gesteigert werden. Das gehe durch eine Erweiterung des Projekts um einen S-Bahn-Nord-Südring und die Ertüchtigung der S-Bahn-Außenäste. "Auch um die zweite Stammstrecke besser ausnutzen zu können", sagte Piazolo.

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