Royaler Besuch in München:Königin Silvia erhält den Bayerischen Verdienstorden

Schwedisches Königspaar in Deutschland - Berlin

Sie kommt mit ihrem Mann nach München: Königin Silvia von Schweden

(Foto: dpa)

Die schwedische Königin kommt wieder nach München, wo einst ihr royales Leben begann.

Von Jana Stegemann

Kaum sind Prinz William und Herzogin Catherine mit George und Charlotte aus Hamburg abgereist, steht der nächste royale Besuch in Deutschland an: Königin Silvia verbringt vom kommenden Sonntag an mehrere Tage in Bayern.

Von allen internationalen Monarchen hat sie München am häufigsten besucht: Die 73-Jährige ist zwar Königin der Schweden, aber auch königlicher Dauergast in der bayerischen Landeshauptstadt, der sie bei einem Arbeitsbesuch im November 2015 eine Liebeserklärung machte: Sie freue sich, hier zu sein, sagte Silvia, "in meiner Lieblingsstadt München, die meinen Mann und mir immer viel bedeutet hat".

Die negativen Schlagzeilen liegen Jahre zurück

Kein Wunder, hat sie doch selbst einige Jahre in der Stadt gelebt. Damals studierte Silvia Renate Sommerlath, aufgewachsen in São Paulo und Heidelberg, Abitur in Düsseldorf, von 1965 bis 1969 am Münchner Sprachen- und Dolmetscher-Institut. Drei Jahre später lernte sie als Chef-Hostess bei den Olympischen Spielen in München ihren späteren Ehemann Carl XVI. Gustaf kennen, der damals noch Kronprinz war. Zur Hochzeit 1976 komponierte Abba für die Deutsche "Dancing Queen". So weit, so romantisch. Doch es folgten nicht nur schöne Jahre: Die Magersucht der ältesten Tochter, Kronprinzessin Victoria, war Thema in der Boulevardpresse, ebenso der fremdgehende Verlobte der jüngsten Tochter Madeleine und der Sexskandal des Königs. Und dann musste Silvia auch noch die Nazi-Vergangenheit ihres deutschen Vaters aufarbeiten. Doch die negativen Schlagzeilen liegen Jahre zurück, seit ein paar Jahren sind die schwedischen Royals vor allem als Produzenten schöner Bilder mit Hochzeiten und Taufen in den bunten Blättern vertreten. Und die Königin als Schirmherrin gemeinnütziger Organisationen: Sie gründete eine Antidrogen-Stiftung und nimmt sich besonders des Themas Demenz an. In Deutschland ist sie den Lesern der Klatschblätter seit 40 Jahren als "Unsere Silvia" vertraut.

Schwedische Kronprinzessin feiert 40.

Die schwedische Königsfamilie beim 40. Geburtstag der Kronprinzessin: (von links) Prinzessin Madeleine, Christopher O'Neill, Königin Silvia, Daniel von Schweden, Prinzessin Estelle, Prinz Oskar, Kronprinzessin Victoria, König Carl Gustaf, Prinzessin Sofia, Prinz Alexander und Prinz Carl Philip.

(Foto: dpa)

Einladung zu den Bayreuther Festspielen

Nach diversen privaten Besuchen - erst Anfang Juli kam Silvia nach Bonn, um an der Hochzeit ihres Patenkindes teilzunehmen - reist die Königin mit König Carl XVI. Gustaf am Sonntag zu einem offiziellen Besuch nach München. Ihnen stehen mindestens drei Tage Musik bevor. Auf Einladung der Konzertgesellschaft München nehmen die Royals an dem Benefiz-Galakonzert am 23. Juli im Prinzregententheater teil. Einen Tag später sind sie Ehrengäste bei dem Festkonzert im Brunnenhof der Residenz München, wo das Ensemble der Arena di Verona gastiert. Beide Konzerte sind öffentlich. Gefeiert wird an diesem Wochenende das 30-jährige Bestehen der Konzertgesellschaft München.

Mit einem der Gründer, dem Kunsthistoriker Johann Georg von Hohenzollern, war die schwedische Königsfamilie verbandelt. "Hansi" Prinz von Hohenzollern war bis zu seinem Tod 2016 mit der Schwester des Königs verheiratet; er war nicht nur Direktor des Bayerischen Nationalmuseums und Chef der Kunsthalle, sondern prägte als Präsident der Konzertgesellschaft über Jahrzehnte Münchens kulturelles Leben. Auf Einladung des Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) wird das schwedische Königspaar am Dienstag auch die Bayreuther Festspiele besuchen und dort auch auf die Kanzlerin treffen.

Zuvor wird Königin Silvia aber noch eine besondere Ehre zuteil: Seehofer verleiht ihr den Bayerischen Verdienstorden, den zweithöchsten Orden des Freistaates. Und zwar "für ihr herausragendes und vielfältiges soziales Engagement, das international wie in Bayern viel Gutes bewirkt", sagte Seehofer.

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