Traditionsbäcker:Rischart gestaltet das Haupthaus um

Traditionsbäcker: Auf vollen Touren läuft der Umbau bei Rischart am Marienplatz. Im August sollen die Arbeiten beendet sein und das Café wieder öffnen.

Auf vollen Touren läuft der Umbau bei Rischart am Marienplatz. Im August sollen die Arbeiten beendet sein und das Café wieder öffnen.

(Foto: Catherina Hess)

Das Gebäude wird für mehrere Millionen Euro rundumerneuert - und man schafft einen neuen Durchstich vom Marienplatz zum Alten Peter.

Von Franz Kotteder

Das Café Rischart wagt den Durchstich: Von Ende August an wird man vom Marienplatz durchs Haus direkt zum Alten Peter gehen - und sehen - können. Denn das Haus am Marienplatz, seit 1932 im Besitz der Familie Müller-Rischart wird im Parterre und im ersten Stock komplett umgestaltet, und dabei werden auch die neue Sichtachse und der Durchgang geschaffen. "Wir wollen ja schließlich mit dem Zeitgeist gehen", sagt Firmenchef Magnus Müller-Rischart, "deshalb bringen wir uns auch in unserem Haupthaus am Marienplatz wieder auf den neuesten Stand."

Seit vergangenem Sonntag ist die Filiale im Erdgeschoss des Anwesens bereits geschlossen, hier wird schon kräftig umgebaut. Vom 8. Juli an schließt dann auch das Café im ersten Stock, denn auch hier wird alles neu gemacht - bis auf das Biedermeier-Zimmer im rückwärtigen Bereich. "Das bekommt lediglich ein Face-Lifting", sagt Müller-Rischart, "hier stammt viel von der Einrichtung noch von meinen Großeltern, etwa die Standuhr, die Vitrine und der Kachelofen." So viel Ehrfurcht vor der Familientradition möchte schon sein, schließlich blicken die Müller-Rischarts ja auf eine 135-jährige Firmengeschichte zurück.

Im Erdgeschoss aber und im übrigen Café bleibt gewissermaßen kein Stein auf dem anderen. Müller-Rischart: "Das ist ein kompletter Umbau, die beiden Stockwerke werden völlig entkernt." An die 2,5 Millionen Euro investiert Rischart in die aufwendige Neugestaltung. Ein zentrales Element sind historische Fotografien aus der Firmengeschichte, vom ersten Bäckerladen an der Fraunhoferstraße bis zum Papa des heutigen Firmenchefs im Kindesalter, bekleidet mit der kurzen Lederhose; ein weiteres die durchgängige Verwendung von schuppenartig angebrachten Holzschindeln als Wand- und Deckendekoration. Und auch eine geschwungene Verkaufstheke, in fast allen Rischart-Filialen üblich, wird es am Marienplatz wieder geben. Eine teure Sonderanfertigung, wie Müller-Rischart betont.

Neu sind auch ein Selbstbedienungsbereich links am Eingang, wo man seine Einkäufe selbst scannen und mit Karte bezahlen kann, und eine Tagesbar im rückwärtigen Bereich des Erdgeschosses - dort, wo es zum Petersplatz hinausgeht. Direkt an der Kirche gibt es eine kleine Freischankfläche mit 32 Plätzen. "Das wird sicher ein Geheimtipp für die Münchner", sagt Müller-Rischart, "hier gibt es Kleinigkeiten zu essen, nicht nur Kaffee und Kuchen." Eine der Spezialitäten des Hauses, der Kaiserschmarrn, steht dort auch auf der Karte. Den gibt es jetzt in zwölf Variationen. Die süße Abteilung wird in Zukunft noch durch einen Schwarzwälder-Kirsch- sowie einen Germknödel-Schmarrn verstärkt, bei den herzhaften Varianten kommen ein "Elsass-Kaiserschmarrn" mit Speck und Lauchzwiebeln sowie ein orientalischer Schmarrn mit Hummus, schwarzem Sesam und Minze hinzu.

Wieder eröffnet wird das Haupthaus nach derzeitigem Stand um den 20. August herum.

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