Dieser Text ist leider veraltet, die Bar gibt es inzwischen nicht mehr.
Es mag sein, dass mancher Schwabinger in jüngster Zeit dem Griechen in der Kaiserstraße einen Besuch abstatten wollte, statt griechischen Köstlichkeiten dort aber eine riesige Baulücke vorfand. Das Haus mit der Hausnummer 28, in dem sich früher das Parea befand, ist weg. Abgerissen. Und mit ihm das Restaurant.
Doch nun haben die Schwabinger seit kurzem wieder ihre Anlaufstelle. Das Parea ist wieder da. Umgezogen nach gegenüber. In die Kaiserstraße 5, wo früher das indische Lokal Noor Jahan beheimatet war, wird jetzt griechisch gekocht.
Dazu wurden die Innenräume einfach weiß getüncht und auf mediterrane Taverne gestylt. Nichts Besonderes, aber in Ordnung. Das Beste am neuen Parea ist allerdings der Biergarten im Innenhof. Dort kann man nun in seiner Mittagspause oder in lauen Sommernächten sein Gyros essen. Ein paar der Stammkunden weinten anfangs der Terrasse im alten Lokal noch nach. Doch der neue Biergarten kann nicht nur mithalten, er ist um einiges entspannter als der frühere Außenbereich.
Grund genug also, dem neuen Parea mal einen Besuch abzustatten. Vor dem Hauptgang naschen wir eingelegte Oliven (3 Euro) und Pitabrot mit Knoblauch (je 1,50 Euro). Klassiker der griechischen Küche, da kann man nicht falsch machen. Und so sind wir recht zufrieden.
Wer größeren Hunger hat, kann sich einen Vorspeisenteller bestellen. Den gibt es in warm (9 Euro) und in kalt (7,50 Euro). Von früheren Besuchen wissen wir, dass beide zu empfehlen sind. Während bei der warmen Variante unter anderem mit Feta gefüllte Paprika und gegrillte Zucchini- und Auberginenscheiben dabei sind, bekommt man auf dem kalten Teller Auberginenmus, Schafskäsemus, Taramas, Bohnen, Domades und Tzatziki.
Zur Vorspeise trinken wir Aperol Sprizz (4 Euro / 0,2 Liter) und eine Johannisbeerschorle (2,80 Euro). Zum Hauptgang nehmen wir den Hauswein, ein weißer Landwein (3,50 Euro / 0,2 Liter), der recht günstig, aber auch nicht besonders gut ist. Wer Wein liebt, sollte hier besser eine Flasche von der Weinkarte bestellen. Eine Flasche Mineralwasser ist im Parea für 4,50 Euro zu haben.
Zum Hauptgang bekommen wir Kalamari vom Grill (15 Euro) und Lachanika (12 Euro). Die Kalamari werden mit einem Salatteller sowie gegrilltem Gemüse und Kartoffeln serviert. Während der Salat eher durchschnittlich ist, sind wir mit den Kalamari samt Beilagen sehr zufrieden. Auch das Lachanika kann sich sehen lassen. Dabei handelt es sich um ein vegetarisches Gericht: mit Feta überbackenes Gemüse, das sich aus Blumenkohl, Auberginen, Paprika, Zuchini und Tomaten zusammensetzt. Ein Essen für Fleischverächter, aber auch für Freunde der schlanken Linie.
Überhaupt bietet das Parea auf seiner Karte sowohl Gerichte ohne Fleisch als auch kalorienarme Mahlzeiten an. Griechisch essen heißt hier also nicht zwangsläufig schwer und fleischlastig essen.
An warmen Abenden sind die Gartentische im Parea immer sehr schnell besetzt. Das Publikum kommt aus der Nachbarschaft. Auch Oberbürgermeister Christian Ude und seine Gattin kommen hier gerne vorbei, sie wohnen gleich ums Eck. Das freut den Chef Anestis Kiriakidis natürlich. Außerdem sieht man hier oft Alt-68er, die schon seit damals in Schwabing wohnen und auch vermutlich nirgendwo anders mehr hinzubewegen sind. Wenn so eine Clique zufällig am Nachbartisch sitzt und man zwangsweise ihrer Konversation folgen muss, kommt man garantiert aus dem Grinsen nicht mehr heraus.
Das Parea ist eine schlichte, bodenständige Taverne. Man bekommt hier solide griechische Hausmannskost. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und der Garten ist ganz wunderbar, um hier einen schönen Sommerabend ausklingen zu lassen. Wir kommen bald mal wieder.
Taverna Parea, Kaiserstraße 5, Tel. 089-336023 www.taverna-parea.de
Das Parea vermietet in dem Haus in der Kaiserstraße 5 übrigens auch fünf Gästezimmer zum Preis von 42 Euro pro Nacht. Kontakt: parea@web.de