Rekordversuch im Himalaja:Münchner Bergsteiger von Lawine verschüttet

Der Münchner Extrembergsteiger Sebastian Haag ist im Himalaja von einer Lawine erfasst und verschüttet worden. Er war unterwegs zu einem Weltrekordversuch.

Der Münchner Extrembergsteiger Sebastian Haag ist am Shisha Pangma im Himalajagebirge am Mittwochmorgen gegen sieben Uhr (Ortszeit) von einer Lawine erfasst und verschüttet worden. Das bestätigte sein Ausrüster Dynafit am Donnerstagabend auf seiner Homepage.

Haag, der zusammen mit seinem Kollegen Benedikt Böhm und einem Expeditionsteam bei einem Weltrekordversuch unterwegs war, war demnach gemeinsam mit einer Gruppe auf dem Weg zum Gipfel des 8013 Meter hohen Berges, als etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels eine Lawine abging. Der 35-jährige Haag sowie die Teamkollegen Andrea Zambaldi und Martin Maier wurden von der Lawine erfasst und rund 600 Höhenmeter nach unten mitgerissen.

Medienberichte melden den Tod der Bergsteiger

Maier konnte sich aus eigener Kraft befreien, er wurde am Donnerstagmorgen von einem Sherpa-Team bei Bewusstsein aufgenommen. Die Überlebenden hätten das Basecamp um Hilfe gebeten, hieß es in der Mitteilung. Über vier Stunden lang hätten sie versucht, von verschiedenen Seiten in die Lawinenzone zu gelangen, aber sie mussten aufgeben, da der Zustieg nicht möglich gewesen sei.

Von Haag und Zambaldi fehlt jede Spur, nach Medienberichten von Donnerstagabend sollen sie tot sein. Die Mitteilung schließt mit den Worten: "Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien und Freunden von Sebastian und Andrea."

Haag, Böhm und ihr Team hatten vor, innerhalb von sieben Tagen die Gipfel des Shisha Pangma und des Cho Oyu (8201 Meter) zu besteigen und anschließend auf Skiern abzufahren. Die 170 Kilometer Strecke zwischen den beiden Bergen wollten sie mit Mountainbikes zurücklegen. Das Team hatte in den Tagen zuvor schon einen Versuch gestartet, den Shisha Pangma zu erklimmen. Dies scheiterte jedoch an den Schnee- und Wetterverhältnissen. Die Lawinengefahr war zu groß.

Haag und Böhm waren seit langem befreundet. Sie bestiegen Gipfel in Höchstgeschwindigkeit und fuhren mit den Skiern ab. Beim Lawinenunglück am Achttausender Manaslu, bei dem 2012 acht Menschen ums Leben kamen, waren die beiden zur Stelle, um Verschüttete zu retten.

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