Rechtsextreme Bombenbauer:Franz Maget war ein Ziel

Der bayerische SPD-Spitzenpolitiker Franz Maget ist ein Anschlagsziel der in München verhafteten Neonazis gewesen. Das teilte Bundesinnenminister Otto Schily in München mit.

Es sei ein entsprechendes Dokument bei der Neonazi-Gruppe gefunden worden, wonach Maget ausgespäht werden sollte, berichtete Schily. Seine Adresse und Informationen über sein Leben seien bereits beschafft worden. Offenbar seien auch schon Personen losgeschickt worden, um den Spitzenkandidaten für die bayerische Landtagswahl auszuspionieren.

"Ich habe keine Angst", sagte Maget. "Aber die Polizei hat mir geraten, das ernst zu nehmen." Der SPD-Politiker steht nach Angaben seiner Partei inzwischen unter Personenschutz der Polizei.

Mehrere Anschlagsziele

Laut Bundesanwaltschaft hatten die Münchner Rechtsextremisten eine Reihe von Anschlagszielen auf ihrer Liste - darunter die geplante neue Münchner Synagoge, aber auch Moscheen und eine griechische Schule in München. Die Polizei hatte bei den ersten Festnahmen vergangene Woche 14 Kilogramm Sprengstoff sichergestellt, darunter 1,7 Kilogramm des hochexplosiven TNT.

Eine rasche Anklage gegen die Gruppe ist indes nicht in Sicht. "Wir sind erst am Anfang unserer Ermittlungen", erklärte Sprecherin Frauke-Katrin Scheuten von der Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe. "Jetzt geht es zunächst darum, ein vollständiges Bild zu gewinnen."

Generalbundesanwalt Kay Nehm hatte das zunächst von der Münchner Polizei geführte Verfahren am vergangenen Donnerstag an sich gezogen. Er ermittelt wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung. Gegen insgesamt zehn festgenommene Personen ergingen bisher Haftbefehle. Zwei davon wurden außer Vollzug gesetzt, so dass sich bislang acht Personen in Untersuchungshaft befinden.

(sueddeutsche.de/dpa)

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