Rassismus:Marx nennt Zornedinger Angriffe "ekelhaft"

Der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx hat die Morddrohungen gegen den Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende scharf verurteilt. "Schrecklich und ekelhaft" seien die rassistischen Angriffe gewesen, sagte Marx zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der bayerischen Bischöfe in Passau. Dass der aus dem Kongo stammende Pfarrer sein Amt in Zorneding inzwischen aufgegeben hat, sei "der richtige Schritt, das sollte man respektieren". Nun müsse es darum gehen, in Zorneding wieder ein Klima des Vertrauens und guten Zusammenlebens zu erreichen, und zu einer Debattenkultur zurückzukehren, die "von Respekt und Anerkennung des Fremden geprägt ist", sagte Marx. Dass in Zorneding am Mittwoch 3000 Menschen für den zurückgetretenen Pfarrer demonstriert haben, sei ein gutes Zeichen gewesen, doch befördere es Hass und Fremdenfeindlichkeit, wenn weiterhin über dessen Fall geredet werde. Man müsse den Pfarrer nun "in Ruhe lassen", damit für ihn "ein neuer Beginn möglich" sei. In welche Pfarrei Ndjimbi-Tshiende wechseln wird, darüber sei noch keine Entscheidung gefallen, sagte Marx.

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