Ramersdorf/Perlach:Sicher zum Bahnsteig

Barrierefreier Ausbau aller Busbahnhöfe angemahnt

Von Hubert Grundner, Ramersdorf/Perlach

Die Stadt soll die Barrierefreiheit von Busbahnhöfen endlich mit Nachdruck vorantreiben. Dieses Ziel hat ein von seinem Vorsitzenden Thomas Kauer (CSU) initiierter Antrag, den der Bezirksausschuss (BA) Ramersdorf-Perlach einstimmig verabschiedet hat. Darin wird der Stadtrat aufgefordert, die Verwaltung unverzüglich zur Gründung einer Arbeitsgruppe anzuhalten, die den barrierefreien Ausbau von Busbahnhöfen im MVG-Netz plant und priorisiert. In die Arbeitsgruppe sollten alle notwendigen Referate sowie die Stadtwerke eingebunden werden. Konkrete Ergebnisse seien den Bezirksausschüssen und dem Stadtrat noch vor der Sommerpause 2017 vorzulegen. Der Busbahnhof Neuperlach Zentrum sei dabei schon jetzt zu priorisieren.

Kauer verweist zur Begründung des Antrages darauf, dass für den barrierefreien Ausbau einfacher Bushaltestellen bereits zwei Bauprogramme vorlägen und jede einzelne Haltestelle priorisiert sei. Im Gegensatz dazu werde der barrierefreie Ausbau von Busbahnhöfen bisher nicht konsequent verfolgt. Dabei treffe dies die Fahrgäste besonders schmerzlich, da die Busbahnhöfe Umsteigepunkte seien und naturgemäß eine höhere Fahrgastfrequenz haben. Aktuell sind laut Kauer von 34 derartigen Bahnhöfen in München nur 13 barrierefrei ausgebaut beziehungsweise lägen konkret Pläne für den Umbau vor. Fast zwei Drittel seien somit unbearbeitet. "Es zeichnet sich ab, dass das normierte Ziel einer vollständigen Barrierefreiheit, wie es das novellierte Personenbeförderungsgesetz bis zum Jahresbeginn 2022 fordert, niemals zu halten sein wird", warnt der BA-Vorsitzende.

Für ihn ist es deshalb ein Gebot der Stunde, unverzüglich tätig zu werden. Es sei nicht nachvollziehbar, dass viel Geld und Zeit in den Aufbau des MVG-Rad-Netzes investiert werde, während noch mehr als 20 Busbahnhöfe darauf warteten, barrierefrei umgebaut zu werden. Dabei könnte auf den Ergebnissen und Kriterienkatalogen der bisherigen Bauprogramme problemlos und zeitnah aufgesetzt werden. Zugleich sei die Zahl der zu bearbeitenden Busbahnhöfe überschaubar. Deshalb sei, wie es im Antrag weiter heißt, eine Frist von etwa einem knappen Dreivierteljahr zur Vorstellung der ersten Ergebnisse angemessen.

Abschließend geht der Antrag noch einmal auf die eigenen lokalen Bedürfnisse ein. So seien die Bürgerbeschwerden über die Situation am Busbahnhof Neuperlach hinlänglich bekannt. Der BA trete für eine Priorisierung ein, weil die Einrichtungen im Umfeld des Busbahnhofs, die hohe Zahl an verkehrenden Buslinien und die perspektivische Entwicklung des Umfelds den wohl höchsten Bedarf im Münchner Busnetz abbilden. So ballen sich bereits heute in dem Bereich das Pep-Einkaufszentrum, das Sozialbürgerhaus, die Deutsche Rentenversicherung, diverse weitere Versicherungen und das provisorische Kulturzentrum. Wobei am Hanns-Seidel-Platz weitere Wohnbebauung, ein Bürgerzentrum und eventuell ein Bürgerbüro hinzukommen werden.

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