Ramersdorf:Eine Autobahn macht dicht

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In Ramersdorf befürchtet man Staus, wenn die A 8 zwischen Neubiberg und München wegen Sanierungsarbeiten für zwei Wochenenden gesperrt wird

Von Hubert Grundner, Ramersdorf

Es gibt Botschaften, über die sich die einen freuen, die bei den anderen aber die Alarmglocken schrillen lassen. So ähnlich hat es sich jetzt bei einer Mitteilung der Autobahndirektion (ABD) Südbayern verhalten. Darin kündigt die Behörde eine Fahrbahnerneuerung der A 8 zwischen Neubiberg und Ramersdorf an. Thomas Kauer (CSU), der Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach, hat im Prinzip nichts dagegen. Allerdings sieht er im Kontext der anstehenden Arbeiten eine Menge zusätzlicher Verkehrsprobleme auf das Stadtviertel zurollen.

Zumindest aber ist an vier Tagen auf der Salzburger Autobahn mit Behinderungen zu rechnen: Laut ABD wird an den beiden Wochenenden 27./28. August und 3./4. September die Fahrbahn der A 8 zwischen Neubiberg und Ramersdorf auf einer Länge von 1,8 Kilometern erneuert. Dazu müsse die Autobahn jeweils in einer Richtung für ein Wochenende voll gesperrt werden. Am ersten Wochenende wird demnach die Autobahn in Fahrtrichtung München erneuert. Der von Süden kommende Verkehr wird in der Zeit von Freitag, 26. August, 20 Uhr, bis Montag, 29. August, 5 Uhr, an der Anschlussstelle Neubiberg aus der Autobahn ausgeleitet und über die ausgeschilderte Umleitungsstrecke bis zum Innsbrucker Ring geführt.

Am darauf folgenden Wochenende wird dann die Fahrbahn in Fahrtrichtung Salzburg erneuert. Dazu wird der Verkehr in der Zeit von Freitag, 2. September, 20 Uhr, bis Montag, 5. September, 5 Uhr, über die parallel verlaufende A 995 umgeleitet.

Auch die Anschlussstelle München-Perlach ist von den Sperrungen betroffen. Die Umleitungen und Sperrungen werden ausgeschildert. "Die Fahrbahn der A 8 ist in diesem Bereich alt und geschädigt, so dass sie erneuert werden muss. Mit der Erneuerung der Fahrbahn wird ein lärmmindernder Fahrbahnbelag aufgebracht, der die Lärmbelastung für die Anwohner reduziert", begründet die Autobahndirektion die Notwendigkeit des Vorhabens.

Je nach Wetterlage könne es jederzeit zu Verschiebungen oder Verzögerungen kommen. Die Arbeiten wurden laut Behörde bewusst in die Zeit der Sommerferien gelegt, weil dann am wenigsten Verkehr auf dieser Pendlerautobahn ist. Auf der Baustelle wird rund um die Uhr gearbeitet, so dass mit nächtlichem Baustellenlärm zu rechnen ist.

Mit dieser Auskunft sind zwar viele, aber für Thomas Kauer längst nicht alle Fragen beantwortet. Weshalb er die ABD gezielt um Auskunft gebeten hat. Im Wesentlichen spricht er sechs Probleme an. Er will wissen, wie der Streckenverlauf der ausgeschilderten Umleitung von der Anschlussstelle Neubiberg zum Mittleren Ring aussehen wird. Und werde der aus Richtung Salzburg kommende Verkehr bereits dort zur A 99 beziehungsweise A 995 abgeleitet? Es interessiert ihn auch, welches Verkehrsaufkommen auf der Umleitung erwartet wird und wer dafür verantwortlich ist, dass genau diese Strecke ausgewählt wurde und inwieweit die Landeshauptstadt München als betroffene Kommune daran beteiligt wurde. Und schließlich fragt er, warum man anstelle einer Vollsperrung nicht auf das Mittel der Fahrbahnverschwenkung zurückgegriffen hat.

Dem Vorhaben stehe er "sehr kritisch gegenüber", räumt der BA-Vorsitzende freimütig ein, da er annehme, dass die Umleitungsstrecke von der Anschlussstelle Neubiberg zum Mittleren Ring über die Unterhachinger Straße mit dem beschrankten Bahnübergang und die Ottobrunner Straße geführt werde. Diese beiden Routen seien jedoch schon heute so belastet, dass zwangsläufig viele Autofahrer mittels Navi in andere Wohnstraßen ausweichen werden, warnt Kauer. Jetzt wartet er auf die Antworten der Autobahndirektion Südbayern.

© SZ vom 18.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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